„ScheinOnMe”: AK Oberösterreich unterstützt Jugendliche mit Lernschwächen am Weg zum beruflich wichtigen Führerschein

Wer keinen Führerschein hat, tut sich schwer, in manchen Berufen Fuß zu fassen. Nur was tun, wenn’s mit der Prüfung nicht klappt? Die AK Oberösterreich unterstützt mit dem Angebot „ScheinOnMe” im Rahmen der Ausbildungsoffensive junge Menschen mit Lernschwierigkeiten am Weg zum Führerschein. Dabei bereiten sich die Jugendlichen mit Lernförderung, Coaching und Beratung gut auf die Prüfung vor. Die Hintergründe, warum Menschen bei der Führerscheinprüfung scheitern, sind auch struktureller Art.

Drei von zehn Menschen fallen bei der theoretischen Fahrprüfung der Klasse B durch. Das zeigt eine Statistikauswertung des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Einer der Hintergründe: Um die Prüfung zu bestehen, lernen viele Führerscheinwerber:innen die Fragen auswendig – und dabei oft die falschen Antworten, um nach dem Ausschlussprinzip die Prüfung zu bestehen. Die PISA-Ergebnisse zeigen zudem, dass gut ein Viertel der 15- bis 16-Jährigen unvertraute Texte von moderater Länge und Komplexität nicht ohne Hinweise oder Anweisungen bearbeiten kann. Dazu kommen Lern- und Leseschwächen, unstrukturiertes Lernverhalten und Prüfungsangst.

„ScheinOnMe” richtet sich an junge Menschen, die Unterstützung beim Erwerb des Führerscheins B benötigen, unter 29 Jahre alt sind und ihren Wohnsitz in Oberösterreich haben. Voraussetzung ist, dass sie den Führerschein B im Zusammenhang mit dem Beruf brauchen und ihn aus eigener Motivation absolvieren wollen. Im Rahmen von „ScheinOnMe” geben Förderlehrer:innen den jungen Menschen gezielte Lernunterstützung, um sich auf die theoretische Prüfung vorzubereiten. Zusätzlich bieten sie Coaching an, um Selbstkompetenz zu fördern, Prüfungsangst abzubauen und sie am Weg zum Führerschein zu begleiten. Die Jugend am Werk GmbH führt das Projekt „ScheinOnMe” im Auftrag der Arbeiterkammer Oberösterreich durch.

„Wer keinen Führerschein hat, tut sich in manchen Berufen schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Besonders wenn der Arbeitsort nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar ist”, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

Die Gründe, warum Menschen bei der Führerscheinprüfung scheitern, sind nicht nur auf persönlicher Ebene zu suchen. Deshalb werden im Rahmen des Angebotes zusätzlich Alternativen in Form von Simulationsprüfungen erprobt. Weitere Ansätze sind, die Prüfung in mehrere Teilprüfungen aufzuteilen oder mündlich abzuhalten.  Immerhin umfasst die Prüfung 1.486 Fragen für den Führerschein der Klasse B, woraus im Multiple-Choice-Verfahren bis zu 80 Fragen abgefragt werden. Das Projekt wird laufend mit einem Expert:innen-Beirat aus dem Fachbereich abgestimmt und wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse sollen langfristig Verbesserungen für junge Menschen beim Einstieg in die Arbeitswelt ermöglichen.

Mit der Ausbildungsoffensive unterstützt die Arbeiterkammer Oberösterreich junge Menschen beim Einstieg ins Arbeitsleben und in ihrem beruflichen Werdegang. Im Rahmen des AK Ausbildungsfonds können Organisationen Projekte zur Förderung einreichen, die junge Menschen unterstützen, ihren Bildungsweg erfolgreich zu Ende zu gehen. Der aktuelle Call endet am 28. April. Weiterführende Informationen: www.ausbildungsoffensive.at

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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