Mehr regionale Ausbildungen in der Kleinkindbetreuung

Lehrgang „Fachkraft frühe Kindheit“ 2024 erstmals im Pinzgau / Offensive gegen Fachkräftemangel in Elementarbildung

Die „klassische“ Ausbildung in der Kleinkindbetreuung führt über die fünfjährige Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BafEP) oder ein Kolleg. Voraussetzung in beiden Fällen ist die Matura. Zusatzkräfte ohne Reifeprüfung, aber mit einschlägiger Berufserfahrung, können den zweijährigen Lehrgang „Fachkraft frühe Kindheit“ besuchen und so den nächsten Karriereschritt setzen. 2024 findet erstmals ein Kurs im Pinzgau statt. Dazu wird heute, Montag, online informiert. Für 2025 ist ein weiterer Kurs im Lungau geplant.

Für Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek ist der Lehrgang „Fachkraft frühe Kindheit“ eine konkrete Maßnahme im Rahmen der Ausbildungsoffensive des Landes, um dem Fachkräftemangel in diesem Bereich gezielt entgegen zu wirken. „Engagierte Zusatzkräfte ohne Matura, vielfach sind es selbst Mütter, haben so die Möglichkeit aufzusteigen, Gruppen zu führen und damit auch mehr Geld zu verdienen. Dieses wertvolle Potential wollen wir ausschöpfen und dabei neben dem Zentralraum auch ganz gezielt die Regionen unterstützen“, so Svazek.

Svazek: „Mehr zusätzliches Personal.“

Aktuell wird vom Zentrum für Kindergartenpädagogik (ZEKIP) ein Lehrgang in der Stadt Salzburg abgehalten. 25 Personen nehmen daran teil, im Jänner 2024 haben die ersten 15 diesen abgeschlossen. „In den vergangenen Monaten haben wir intensiv die Lage in Punkto Elementarpädagogik analysiert. Das Problem ist der Personalmangel und die fehlende Entlastung bestehenden Mitarbeiter. Hier brauchen Kinder und Eltern mehr Sicherheit. Das lösen wir nur mit zusätzlichen, qualifizierten Fachkräften. Der Lehrgang ist dabei ein wichtiger Mosaikstein“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek besuchte im Rahmen ihrer Gesprächsrunden am 1.2.2024 den Kindergarten in Puch, um vor Ort mit allen Beteiligten zu diskutieren. Im Bild: Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek mit Christine Schörghofer, Kindergartenleiterin Puch sowie Kindern der Betreuungseinrichtung in Puch
(C) Land Salzburg/Neumayr/Hofer

Hohe Nachfrage

Rund 140 Mädchen und Burschen haben 2022 die beiden BAfEPs sowie Kollegs in der Landeshauptstadt und Bischofshofen abgeschlossen. „Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, brauchen wir noch mehr engagierte Pädagoginnen und Pädagogen. Als Landesregierung haben wir keinen Einfluss auf Klassen oder Schüleranzahl in den Bundesschulen. Aber wir können selbst Menschen, die für die Elementarpädagogik brennen einen Ausbildungsweg ermöglichen. Es sind vor allem Mütter, die den Lehrgang ,Fachkraft frühe Kindheit‘ absolvieren und hier arbeiten wollen. Sie gehören unterstützt, die Nachfrage ist sehr hoch“, so Marlene Svazek.

Engagierte Teilnehmer

Der Leiter des Zentrums für Kindergartenpädagogik (ZEKIP), Sebastian Wirnsberger, berichtet von großer Begeisterung jener Zusatzkräfte, die den Lehrgang besuchen: „Sie sind mit vollem Eifer dabei, kommen aus der Praxis und bringen viele gute Ansätze mit. Vor allem den Lehrgang, der 2023 gestartet ist, hätten wir doppelt füllen können – das Interesse war extrem hoch. Die heutige Onlinevernetzung dient den Teilnehmern eine Vorstellung zu geben, was sie bei der Ausbildung erwartet“, so Wirnsberger.

Ausbildungsmöglichkeit im Lungau

Für Anfang 2025 ist im Lungau ein entsprechender Kurs geplant, ein weiterer ist für dieses Jahr dann auch im Zentralraum vorgesehen. Umgesetzt werden derzeit die berufsbegleitenden Lehrgänge vom ZEKIP und dem BFI Salzburg. Die Kosten belaufen sich pro Kurs und Person auf rund 8.000 Euro und werden zum Großteil vom Land Salzburg getragen. Es ist möglich, eine Bildungsteilzeit über das Arbeitsmarktservice (AMS) für den Lehrgang zu beantragen. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Ausbildung zur Zusatzkraft und eine dreijährige Praxis in der Kinderbetreuung.

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Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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