„Ohne Transport läuft gar nichts!“


Fachgruppenobmann Günther Reder betonte bei der Jahrestagung der
oö. Transporteure die Unverzichtbarkeit des Lkw und Einigkeit der Branche
zur Bewältigung multipler Herausforderungen

„Das Transportgewerbe hat eine Zukunft und es muss auch eine gute sein, denn wir bringen, was alle täglich brauchen. Ohne Transport läuft letztlich gar nichts“, so die selbstbewusste Botschaft von WKOÖ-Fachgruppenobmann Günther Reder bei der Jahrestagung der oö. Transporteure in Hörsching. Mit ihren 25.000 Mitarbeitern sowie einer Flotte von 13.000 Lkw und 3000 Kleintransportern sichern die rund 2000 Betriebe des oö. Transportgewerbes die Güterversorgung in unserem Land. Vor diesem Hintergrund appellierte Reder an die oö. Transporteure, „den Blick gerade jetzt, wo sich dunkle Wolken am Konjunkturhimmel häufen, nach vorne zu richten.“

Wachstumsflaute, dazu Teuerung und Inflation machen die Situation nicht einfach. Hohe Energiepreise und teils fragliche CO2-Bepreisungen sowie Mauterhöhungen treiben die Inflation zusätzlich an. Diese wirtschaftlichen Unsicherheiten bekommen die Transporteure besonders durch die Verladerschaft immer stärker zu spüren. In vielen Branchen dominiert Zurückhaltung – sei es im Automotive-Sektor, beim Baustellentransport, oder sogar in der Lebensmittellogistik, dem Flaggschiff der letzten Jahre. Die direkt am Transportmarkt spürbaren Auswirkungen sind sinkende Frachtvolumen.

Ein Dauerbrennpunkt in der Transportwirtschaft ist nach wie vor der anhaltende Lenkermangel, der in starkem Maß auf die demografische Entwicklung zurückzuführen ist. Etwa jeder zweite Lenker ist 50 Jahre oder älter und nur etwas mehr als sieben Prozent sind jünger als 30 Jahre. Im österreichweiten Arbeitskräfteradar 2023 wird der Lenkerberuf als Nummer vier im Ranking aller Berufe mit den größten Besetzungsschwierigkeiten ausgewiesen. Die Transportbranche fordert daher Verbesserungen der gesetzlichen Regelungen. Die Aufnahme des Lenkerberufs in die sogenannte Mangelberufsliste, sowie die Möglichkeit einer L17-Fahrausbildung auch beim C-Führerschein könnten den Zugang zum Lenkerberuf wesentlich verbessern. Service bietet die WKOÖ-Fachgruppe mit ihrer Lenkerplattform www.lkwlenker.at.

Ökologisierung und Digitalisierung des Transports stellen weitere Herausforderungen in der Zukunft des Transportwesens dar. Damit sich Unternehmen in diesen Bereichen auch innovativ entfalten können, brauchen sie Spielraum für notwendige Investitionen in alternative Antriebe und den Weg in eine CO2-freie Zukunft. Permanent steigende Steuern, Abgaben und Mauten erweisen sich hier jedoch als Investitionsbremse, eine Entlastung ist dringend notwendig.

Auf dem Weg der Vision eines CO2-freien Transports braucht es jedenfalls Technologievielfalt. Alle Technologien, die einen Beitrag zur CO2-Vermeidung leisten können, müssen dabei Anerkennung finden – neben Elektromobilität auch Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe (sogenannte e-Fuels). Der Einsatz alternativer Antriebe im Transport wirft derzeit noch viele Fragen auf. Deshalb wird die koventionelle Antriebstechnologie kurz- und mittelfristig noch im Einsatz bleiben müssen. Mit dem Einsatz CO2-neutraler Kraftstoffe kann der „grüne Verbrenner“ aber als effektvolle Übergangstechnologie zur raschen CO2-Vermeidung genützt werden.

Angesichts dieser multiplen Herausforderungen in der Transportbranche forderte Fachgruppenobmann Reder ein gelebtes Bekenntnis von Politik und Öffentlichkeit zur Bedeutung und Rolle der heimischen Transportwirtschaft.

© cityfoto

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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