Grundwasserverunreinigung durch Industriechemikalien „PFAS“ in Leonding, Pasching und Hörsching

Präsentation der Erkenntnisse zu möglichen Verursacherquellen

Mit PFAS werden Industriechemikalien bezeichnet, die seit Jahrzehnten bei der Herstellung von unzähligen Produkten im Einsatz sind. Vor allem die wasser-, fettund schmutzabweisenden Eigenschaften wurden zur Produktion von Textilien, Skiwachsen, Pestiziden, Feuerlöschmitteln und vielen anderen mehr eingesetzt. Mögliche Gesundheitsschädigung wie etwa Krebserkrankungen oder Leberschäden werden erst seit kurzer Zeit mit dem Einsatz und Eintrag mit der Chemikaliengruppe in Verbindung gebracht. 

Ein Sondermessprogramm für einzelne Substanzen aus der PFAS-Gruppe im Jahr 2019 zeigte für Oberösterreich noch keine auffälligen Messergebnisse. Nach einem weiteren und detaillierten Messprogramm 2022 wurde man auf mögliche Verunreinigungen aufmerksam. Diese Ergebnisse führten zu genaueren Beprobungen rund um den Linzer Flughafen. Die Resultate zeigten Überschreitungen des künftig geltenden Grenzwertes. 

Umgehend wurden die betroffene Bevölkerung und Wassergenossenschaften vom Land OÖ über die mögliche Gesundheitsgefährdung informiert und mit der Ausforschung der Quelle der Verunreinigung begonnen. Ein flächendeckendes Messnetz über den betroffenen Grundwasserstrom wurde aufgebaut. Eine umfassende Beprobung an insgesamt 80 Grundwassermessstellen wie Hausbrunnen, Betriebsbrunnen, Grundwassersonden und Trinkwasserversorgungsbrunnen fand unmittelbar statt. Daraufhin wurde im März 2023 mit einem laufenden Monitoringprogramm an rund 20 ausgewählten Messstellen gestartet. 

v.l.: Christoph Kolmer (Leiter Gewässerschutz Land OÖ), Maria Wiesauer (Expertin Trinkwasseraufsicht Land OÖ), Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Manfred Hageneder (Bezirkshauptmann Linz-Land)
(C) Land OÖ/Werner Dedl

Während für betroffene Haushalte und Betriebe, die an genossenschaftliche Wasserversorgungen angeschlossen waren, schnell eine Notversorgung hergestellt werden konnte, musste für mit allein mittels Hausbrunnen trinkwasserversorgte Haushalte eine Aufschließung an die kommunale Wasserversorgung hergestellt werden. Die letzten Hausanschlüsse konnten mit November 2023 fertiggestellt werden. Für diese Maßnahmen wurde der Stadtgemeinde Leonding bereits eine Bundesförderung sowie eine Sonderförderung aus Landesmitteln zugesagt. Insgesamt konnte die Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser von rund 400 betroffenen Einwohner:innen gesichert werden. 

Zu den genaueren Ergebnissen:

https://www.ots.at/presseaussendung/OTM_20240126_OTM0015/fotos-und-pk-unterlage-lr-kaineder-grundwasserverunreinigung-durch-industriechemikalien-pfas

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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