Umfrage zeigt: Menschen haben bei Teuerung Vertrauen in die Arbeiterkammer

Die vergangenen Jahre waren gekennzeichnet von Krisen. Arbeitnehmer:innen standen dabei vielfach als Verlierer:innen da, während große Konzerne ihre Profite auf dem Rücken der Menschen ausbauen konnten. „Als AK haben wir, gemeinsam mit den Gewerkschaften und dem ÖGB, immer Lösungsvorschläge in die politische Debatte eingebracht. Bundesregierung und Landesregierung haben jedoch unsere Ideen weitgehend ignoriert, da sie aus ideologischen Gründen jeden Markteingriff ablehnen, auch wenn der Markt versagt“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl (Beitragsbild).

Ergebnisse einer IFES-Studie zeigen nun, dass die Menschen großes Vertrauen in die Arbeiterkammer haben, was das Bekämpfen der Teuerung betrifft. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung, die Ende des Jahres 2023 im Auftrag der AK OÖ durchgeführt wurde. Befragt wurden rund 1.000 AK-Mitglieder. Auf einer Skala von null bis zehn Punkten kommt die Arbeiterkammer bei der Beurteilung ihrer Konzepte gegen die Teuerung auf einen Wert von 6,4. Danach folgen die Gewerkschaften (5,6) sowie soziale Organisationen wie Volkshilfe und Caritas mit 5,0. Die Regierung liegt abgeschlagen mit 3,4 an letzter Stelle.

Ebenfalls interessant: Nur 24 Prozent der Befragten vertrauen der Bundesregierung in Sachen Bekämpfung der Teuerung. 62 Prozent misstrauen ihr. Ein erschreckender Wert! Das zeigt auch den großen Frust der Bevölkerung über das Nichthandeln der Regierung bei der Teuerung, obwohl so viel versprochen wurde. Auch die Industriellenvereinigung (45%), die oö. Landesregierung (43%), und die Wirtschaftskammer (39%) schneiden in diesem Ranking schlecht ab. Während die AK mit 63 Prozent hohes Vertrauen genießt.

„Wäre Österreich den Weg anderer Industriestaaten gegangen und hätte etwa in die Energiemärkte eingegriffen, dann würde unser Land jetzt nicht bei den Wachstumsprognosen der OECD auf dem traurigen drittletzten Platz liegen“, so Präsident Stangl.

Als AK OÖ fordern wir daher folgende Maßnahmen:

  • Preisdeckel für Energie (Strom, Fernwärme, Heizen, Treibstoff)
  • Befristete Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs sowie Kontrolle durch eine Preiskommission
  • Eine Mietpreisbremse mit einer maximal erlaubten Indexierung von zwei Prozent pro Jahr für alle Mieten und einen 800 Euro Wohnbonus
  • Mehr Druck auf europäischer Ebene auf eine Abkehr vom Merit-Order-Prinzip bei der Strompreisbildung
  • Schließen von bestehenden Lücken in der Anpassung von Sozialleistungen an die Inflation, etwa eine Reparatur der Schutzklausel am Pensionskonto
  • Jährliche Anpassung der arbeitslosen Einkommen an die reale Teuerung und Anhebung der Nettoersatzrate beim Arbeitslosengeld auf mindestens 70 Prozent des letzten Einkommens

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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