Fetzenzug in Ebensee

Am Außergewöhnlichsten und ein Höhepunkt für die Ebenseer im Rahmen der 3 Faschingtage ist der Fetzenzug am Fetzenmontag, heuer am 12.2. 204. Die Fetzen tragen dabei Lumpen („Fetzen“) und kunstvoll geschnitzte („geschnegerte“) Holzmasken (Larven genannt).

Der Ursprung der Fetzen liegt im Dunkeln. Experten nehmen an, sie waren ursprünglich ein Ausdruck des Spotts. Die Ebenseer Salinenarbeiter schlüpften in wallende Kleider, um die feinen Töchter der Oberschicht und der Gmundner Salzhändler und -beamten am anderen Ufer des Traunsees nachzuäffen. Wobei „Fetzen“ nicht das Gewand bezeichnet, sondern ein alter Dialektausdruck für eine bestimmte Sorte von Frau ist.

Die Österreichische UNSCO-Kommission hat 2011 mit der Aufnahme des Ebenseer Fetzenzuges in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Österreich der Einzigartigkeit und Unverfälschtheit dieses Brauchtums und dessen Weitergabe von Generation zu Generation Rechnung getragen. Das genaue Alter des Ebenseer Fetzenzuges liegt im Dunkeln, vermutlich liegen die Wurzeln dieses traditionellen Faschingsbrauchtums im Ausseerland. 1604, mit der Grundsteinlegung der Saline in Ebensee, kamen viele Facharbeiter aus Bad Aussee an den Traunsee, die auch ihr Faschingstreiben mitbrachten. Im Laufe der Zeit hat sich daraus eine besondere Form – der Ebenseer Fetzenzug – entwickelt.

©Salz-TV Herbert Dobek

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Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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