Viel Regen und Schnee im Dezember

Vorläufige Monatsbilanz der GeoSphere Austria: Niederschlagsreichster Dezember seit über 100 Jahren und einer der 15 mildesten Dezember der Messgeschichte.

Der Dezember 2023 brachte in der österreichweiten Auswertung 111 Prozent mehr Niederschlag als ein durchschnittlicher Dezember. „Damit war es über die gesamte Fläche Österreichs gesehen der niederschlagsreichste Dezember seit dem Jahr 1918 und der zweit niederschlagsreichste Dezember seit Beginn der Messreihe im Jahr 1851″, sagt Klimatologe Hans Ressl von der GeoSphere Austria, „regional gesehen gab es im Dezember 2020 in Osttirol und Oberkärnten mehr Niederschlag als 2023.”

Vereinzelt gab es an Wetterstationen mit sehr langen Messreihen neue Niederschlagsrekorde für Dezember: In Seckau (Steiermark, Messbeginn 1891) brachte der Dezember 2023 mit 139 Millimeter Niederschlag einen neuen Rekord (alter Dezemberrekord 122 Millimeter im Jahr 1995).

Teils relativ viel Schnee

Das kalte, feuchte Wetter zu Beginn des Monats sorgte für überdurchschnittlich viel Schnee. An der Wetterstation Wien Hohe Warte zum Beispiel gab es im Dezember 2023 eine Neuschneesumme (Summe der täglichen Neuschneemenge) von 27 Zentimetern. Das ist 250 Prozent mehr als im Durchschnitt (Vergleich mit Klimaperiode 1991-2020). In vielen Tälern brachte der Dezember 2023 um 10 bis 50 Prozent mehr Schnee als im Durchschnitt.

Relativ wenig schneite es in den tieferen Tal- und Beckenlagen Osttirols und Kärntens (50 bis 90 Prozent weniger Neuschnee als im vieljährigen Durchschnitt).

Richtung Weihnachten ließ das milde Wetter dann den Schnee in den tiefen Lagen Österreichs fast vollständig verschwinden.

Unter den 15 wärmsten Dezembermonaten

Nur die ersten rund zehn Tage waren im vergangenen Dezember kalt. Der restliche Monat verlief deutlich zu mild. Die höchste Temperatur des Monats wurde mit 19,0 Grad am 26. Dezember in Kroisegg im Burgenland gemessen.

Über den gesamten Monat gesehen lag die Temperatur im Dezember 2023 im Tiefland Österreichs um 1,9 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020, auf den Bergen war es um 2,2 Grad milder als im Mittel”, sagt Hans Ressl, Klimatologe an der GeoSphere Austria, „das ergibt im Tiefland Österreichs Platz 15 in der Reihe der wärmsten November der 257-jährigen Messgeschichte und auf den Bergen Platz 11 in der 173-jährigen Gebirgsmessreihe.”

Sonnenscheindauer durchschnittlich

Die Zahl der Sonnenstunden lag im Dezember 2023 in etwa im Bereich des vieljährigen Durchschnitts (+5 Prozent). Am meisten Sonnenschein verzeichnete die Wetterstation auf der Villacher Alpe (Kärnten, 2117 Meter Seehöhe) mit 142 Sonnenstunden (5 Prozent über dem vieljährigen Mittel).

Über die GeoSphere Austria

Die GeoSphere Austria ist seit 1. Jänner 2023 Österreichs Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie. Sie entstand aus dem Zusammenschluss von Geologischer Bundesanstalt (GBA) und Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Als nationaler geologischer, geophysikalischer klimatologischer und meteorologischer Dienst leistet die GeoSphere Austria einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der gesamtstaatlichen Resilienz und Krisenfestigkeit und trägt zum vorsorgebasierten Umgang mit dem Klimawandel, dessen Folgen und zur nachhaltigen Entwicklung Österreichs bei.

Die GeoSphere Austria beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Standorte sind in Wien auf der Hohen Warte und in der Neulinggasse sowie in Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt. Außerdem betreibt die GeoSphere Austria das Sonnblick Observatorium in Salzburg sowie in Niederösterreich das Conrad Observatorium bei Pernitz und ein geophysikalisches Testgelände bei Melk.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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