Meilenstein in der Betreuung und Pflege: Senkung des Berufseinstiegsalters für Diplom- und Fachsozialbetreuer und Kompetenzerweiterung für Heimhilfe einstimmig eingeleitet

„Wesentliche Attraktivierung der Pflegeausbildung für junge Menschen durch Verringerung der Lücke zwischen Pflichtschulabschluss und Ausbildungsbeginn. Die rechtlichen Kompetenzen folgen damit dem Hausverstand; die Ausbildung kann mindestens ein Jahr früher gestartet werden“

Die Änderung der 15a-Vereinbarung über Sozialbetreuungsberufe leitet die Senkung der Berufseinstiegsalter für Diplom- und Fachsozialbetreuer sowie eine Kompetenzerweiterung für Heimhelfer ein. „Das ist ein Paradigmenwechsel. Mit der Senkung der Berufseinstiegsalter für Sozialbetreuungsberufe von ursprünglich 20 bzw. 19 Jahren auf 18 Jahre kann die Pflegeausbildung um mindestens ein Jahr früher gestartet und die Lücke zwischen Pflichtschulabschluss und Ausbildungsbeginn wesentlich verringert werden “, betont Landesrat Hattmannsdorfer. Das ist einer der Hauptgründe, warum sich junge Menschen für andere Berufsausbildungen oder Tätigkeiten entscheiden, da sie nicht – abhängig vom konkreten Alter – ein Jahr bis zur Möglichkeit des Ausbildungsbeginns verstreichen lassen wollen.

Der Entwurf, den Oberösterreich vor einem Jahr angestoßen und seitdem gemeinsam mit dem Vorsitzland Burgenland und Wien ausgearbeitet hat, wurde bei der Landes-Sozialreferenten-Konferenz einstimmig angenommen. Mit diesem einstimmigen Beschluss ist der wichtige Grundstein dafür gelegt, dass die Gesetzesanpassung nun in Nationalrat, Bundesrat und den Landesparlamenten beschlossen werden kann.

Wesentlich war außerdem der Anstoß zur Erweiterung der Kompetenzen für Heimhelferinnen und Heimhelfer. „Die rechtlichen Kompetenzen folgen damit dem Hausverstandsprinzip. Ich habe in den letzten Monaten viele Rückmeldungen von Praktikerinnen und Praktikern erhalten, die die Tätigkeitseinschränkungen für Heimhelferinnen und Heimhelfer nicht nachvollziehen können, vor allem wenn es um die Verabreichung von Augentropfen oder das Messen von Blutdruck, Fieber und Blutzucker geht. Der Umsetzung dieser Hinweise haben wir nachgeholfen“, so Hattmannsdorfer und betont vor allem die starke Achse zwischen Oberösterreich und Wien, die diesen inhaltlichen Erfolg ermöglicht hat.

Amtskollege Peter Hacker, Sozial-Stadtrat in Wien, ergänzt: „Bei den Kompetenzerweiterungen für Pflegeberufe ist schon einiges passiert. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten, die wir ergreifen können und sollten. Auch bei den Sozialbetreuungsberufen geht es darum, unnötige Steine aus dem Weg zu räumen – daher begrüße ich die Initiative von Oberösterreich.“

Foto: Büro LR Hattmannsdorfer

Dr. Leonhard Schneemann, Sozial-Landesrat Burgenland und Vorsitzender der Landes-Sozialreferentenkonferenz; Mag. Johannes Rauch, Sozialminister; Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, Sozial-Landesrat Oberösterreich.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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