OBERTRAUN: Zu teuer: Studenten lehnen Rettung ab

Vier junge Studenten aus Österreich, Albanien und Großbritannien mussten Mittwochabend vom Hohen Sarstein in Obertraun gerettet werden, einer von ihnen war völlig erschöpft. Sie wollten zunächst nicht in den Rettungshubschrauber einsteigen, weil sie für den Einsatz nicht bezahlen wollten. Dabei haben sie sich selbst in Gefahr gebracht.

Die vier Studenten im Alter zwischen 20 und 21 Jahren starteten in den Morgenstunden in Obertraun und wanderten entlang des Ostufer-Wanderwegs in Richtung Hoher Sarstein. Was laut App harmlos klang, stellte sich unter winterlichen Bedingungen rasch als anspruchsvolle Bergtour heraus, sagt Michael Gruber von der Alpinpolizei Bad Goisern.

Herausfordernde Bedingungen

Denn schon wenige Zentimeter Schnee können dazu führen, dass Schilder verdeckt werden, es sei fraglich, ob die Studenten die Tour unter diesen Bedingungen geschafft hätten, so Gruber.

Am späten Nachmittag musste ein 20-jähriger Albaner knapp unterhalb der Sarsteinalm aufgrund völliger Erschöpfung aufgeben. Einer seiner Begleiter setzte daraufhin den Notruf ab. Nach genauer Ortung der Gruppe alarmierte die Bergrettung einen Notarzthubschrauber.

Hilfe abgelehnt: Begrenzte Möglichkeiten für Bergrettung

Trotz Dunkelheit und nicht optimaler Flugbedingungen entschied sich die Crew des Notarzthubschraubers trotzdem aufzusteigen und den 21-Jährigen zu retten. Obwohl es dunkel und kalt ist, und die drei Studenten lediglich eine Taschenlampe dabei haben, wollten sie nicht mitfliegen – aus Kostengründen.

Lehnt am Berg jemand die Hilfe ab, hat die Bergrettung nur begrenzt Möglichkeiten. Denn wenn jemand Hilfe verweigert und psychisch und körperlich in der Lage ist weiterzugehen, ende die erste allgemeine Hilfeleistungspflicht, so der Alpinpolizist.

Studenten wollten nicht mitfliegen

Der erschöpfte Wanderer wurde zur weiteren Abklärung ins Salzkammergut Klinikum Bad Ischl eingeliefert. Schließlich stiegen drei Freunde doch ein. Die Bergrettung brachte alle unverletzt ins Tal. Auf die Studenten kommt jetzt eine Rechnung in der Höhe mehrerer tausend Euro zu.

red, ooe.ORF.at

Symbolbild

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Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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