Albtraum für jeden Taucher: Alleine, ohne Sicht und Orientierung und keine Möglichkeit, aufzutauchen! Das passierte einem etwa 30-jährigen Arbeiter, der mit einem Kollegen beim Kleinwasserkraftwerk Traunwehr am sogenannten Diffusor arbeitete.
Dieser sorgt im Normalbetrieb dafür, dass sich die Strömung verlangsamt. Der Froschmann, ausgerüstet mit einer Pressluftflasche, verlor den Kontakt zu seinem Kollegen und dann auch noch seine Lampe, tauchte zu allem Überfluss in die falsche Richtung – also ins Kraftwerk hinein.
Während er nach einer Möglichkeit suchte, aufzutauchen, gelangte sein Kollege zurück an die Oberfläche und schlug Alarm. „Er wollte wieder rein, um den Kollegen zu suchen. Das konnten wir zum Glück verhindern“, sagt Johannes Metzger, der den Einsatz der Berufsfeuerwehr Linz leitete. Musste man zuerst vom Schlimmsten ausgehen, war es eine große Erleichterung, als die Stimme des Vermissten zu hören war.
Eine Rettung von außen war nicht möglich, darum tauchten zwei Kameraden zu dem Vermissten hinein ins Kraftwerk.
Johannes Metzger, Einsatzleiter BF Linz: Er hatte es geschafft, im Inneren des Kraftwerks aufzutauchen und sich bemerkbar zu machen. „Eine Bergung von außen war aber unmöglich“, so Metzger. Also wagten sich zwei Feuerwehrtaucher in die Dunkelheit unter Wasser, suchten sich tastend rund 25 Meter in den unterirdischen Kanälen ins Kraftwerk hinein und entdeckten tatsächlich den Vermissten.
An einer von den Rettern gespannten Leine gelangte das Trio aus dem Kraftwerk wieder hinaus ins Freie, wo die Erleichterung über die geglückte Rettung groß war. Bis auf einen gehörigen Schock war der vermisste Taucher zum Glück unversehrt geblieben.

© TEAM FOTOKERSCHI / MARKUS HAUSER