Vor 300 Jahren wurde die barocke Wallfahrtskirche in Steyr eingeweiht
Am Beginn stand eine kleine unscheinbare Wachsfigur des Jesuskindes: Ferdinand Sertl (1651-1731) hat das 10 Zentimeter große Christkindl im Cölestinerinnen-Kloster in Steyr erworben und es in einem Fichtenstamm im „Wald Underm Himel” aufgestellt. Wegen seiner wundersamen Heilung von der Fallsucht (Epilepsie) wurde der Baum mit der Wachsfigur bald ein beliebter Andachtsort. Rund zehn Jahre später (1702) begann man bereits mit dem Bau einer Kirche. Die feierliche Einweihung der „Wallfahrtskirche Zum göttlichen Christuskind” fand dann am 26. Juli 1725 durch Bischof Josephus Dominikus Lamberg von Passau statt.
Heute ist die Wallfahrtskirche Christkindl nicht nur ein architektonisch beeutendes Denkmal des Barock, sondern auch ein Symbol für Weihnacht geworden. Neben 300 Jahre Wallfahrtskirche wird heuer darüber hinaus 75 Jahre Sonderpostamt gefeiert. „Christkindl ist weit über die Landesgrenzen hinaus ein Symbol für Frieden und die Bedeutung des Miteinanders geworden. Im Vorjahr konnten wir das Friedenslicht wegen des Krieges nicht in Bethlehem entzünden und es war für uns klar, dass wir dieses Friedenssymbol aus Christkindl holen”, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Foto: Land OÖ/Antonio Bayer
Anlässlich des 300-Jahr-Jubiläums wallfahrteten am Samstag (7. Juni) viele Menschen von Steyr nach Christkindl. Am Nachmittag zelebrierte dort Diözesanbischof Manfred Scheuer einen Festgottesdienst. „Die Geschichte der Wallfahrtskirche von Christkindl ist faszinierend: Um eine kleine Jesus-Wachsfigur herum wurde eine beeindruckende Kirche gebaut. Darin bildet sich die christliche Überzeugung ab, dass uns Gott oft im Kleinen und im Unscheinbaren begegnet”, so Bischof Scheuer.