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Artenvielfalt auf OÖ Feldern & Äckern – Zum Weltbienentag öffnet Biodiversitätszentrum seine Schatzkammer

Neben der Honigbiene ist Oberösterreich aber auch reich an Wildbienen. In Oberösterreich sind derzeit etwa 450 Wildbienenarten bekannt – viele davon spezialisiert, selten und für die Bestäubung heimischer Pflanzen von entscheidender Bedeutung. „Die Vielfalt der Blütenpflanzen benötigt die Vielfalt der bestäubenden Insekten wie Schmetterlinge, Fliegen, Käfer, Wespen – und ganz besonders Wildbienen“, sagt Dr. Martin Schwarz, Biologe am Biodiversitätszentrum. 

Von besonderer Bedeutung für Wildbienen sind extensiv genutzte Magerwiesen, Ruderalflächen, kleinräumig strukturierte Landschaften, aber auch sogenannte Blühstreifen und Blühflächen. „Das sind Biodiversitätsflächen, die von bäuerlichen Familienbetrieben meist am Rand von Äckern angelegt werden und Wildbienen und blütenbestäubende Insekten als Lebensraum und wichtige Nahrungsgrundlage dienen“, so Langer-Weninger. Ein 2021 vom Bienenzentrum OÖ durchgeführtes Wildbienen-Monitoring an der Blühstreifen-Versuchsfläche der HLBLA St. Florian verdeutlicht die Bedeutung solcher Lebensräume. „An nur vier Untersuchungstagen konnten 66 Wildbienen- und Hummelarten mit insgesamt 1.951 Individuen nachgewiesen werden“, schildert Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

„Zum Weltbienentag wollen wir die Artenvielfalt in den Mittelpunkt rücken”, sind sich LRin Langer-Weninger und Biologe Dr. Schwarz einig.
Foto: Land OÖ/Margot Haag,

Klimawandel verändert Bienenwelt 

Die heimische Wildbienenfauna ist derzeit einem starken Wandel unterzogen. Während durch intensive Landnutzung und Flächenversiegelung viele Arten seltener werden, wandern jährlich neue Arten – zunehmend wärmeliebende Arten ein. „Es ist erschreckend, wie schnell sich Arten ausbreiten, die von der Klimaerwärmung profitieren – während andere verschwinden“, so Schwarz. Das Biodiversitätszentrum dokumentiert diesen Wandel genau – als wichtige Grundlage für den Artenschutz.

6 Millionen Insekten – ein Schatz für die Wissenschaft 

Die Sammlung in Linz beherbergt rund sechs Millionen Insekten aus allen Erdteilen (außer der Antarktis) mit einem Schwerpunkt auf Hautflüglern wie Bienen, Wespen und Ameisen. „Unsere Bienensammlung gehört zu den bedeutendsten Europas, ja sogar weltweit, was leider in der Bevölkerung viel zu wenig bekannt ist“, lässt Prof. Mag. Dr. Alfred Weidinger, wissenschaftlicher Direktor der OÖ Landes-Kultur GmbH, mit Stolz und auch Wehmut ausrichten. 

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt nutzen die Sammlung für Forschungsprojekte, in deren Rahmen regelmäßig neue Arten entdeckt und beschrieben werden. Die sogenannte Taxonomie – die Lehre von der Bestimmung und Benennung von Arten – ist dabei ein zentraler Bereich. 

Weltweit einzigartig – lokal gesammelt 

Wie einzigartig einzelne Sammlungsstücke sein können, zeigt das Beispiel Idiolispa vivarii: Von dieser Schlupfwespenart ist weltweit nur ein einziges Exemplar bekannt – gesammelt 2022 im Tierpark Grünau von Jonathan Schwarz und als neue Art von seinem Vater, Dr. Martin Schwarz, beschrieben. „Solche sogenannten Typen sind wissenschaftlich unersetzbar. Sie dienen als Referenz für alle zukünftigen Bestimmungen“, so Schwarz.

Warum Sammeln heute wichtiger denn je ist

Das Sammeln und die dauerhafte Aufbewahrung von Bienen und anderen Insekten sind auch heute noch von großer Bedeutung. „Tiere in Sammlungen enthalten viele Informationen, die einen Blick in die Vergangenheit erlauben. Aufgrund der Funddaten lässt sich nachweisen, wo bestimmte Arten früher vorgekommen sind. Inhaltsstoffe der Tiere können beispielsweise Informationen über frühere Umweltbelastungen wie Schwermetalle liefern. Genetische Untersuchungen erlauben beispielsweise Erkenntnisse über Verwandtschaftsverhältnisse und frühere Verschleppungen durch den Menschen. Vermutlich stecken in den Tieren auch Informationen, die wir derzeit noch nicht abrufen können“, berichtet Schwarz. „In jeder Sammlung steckt ein Blick in die Vergangenheit – und vielleicht auch ein Schlüssel für die Zukunft“, ergänzt AgrarLandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Ein Appell zum Weltbienentag! 

Gerade der Weltbienentag soll daran erinnern, wie wertvoll und zugleich verletzlich unsere Bienenwelt ist. Dass Wildbienen, Hummeln und Co. dabei mindestens ebenso viel Beachtung verdienen wie die Honigbiene sollte selbstverständlich sein. „Artenschutz beginnt mit dem Wissen, was es überhaupt zu schützen gilt. Und dieses Wissen entsteht auch hier – in der Sammlung, im Labor, auf der Wiese vor unserer Tür“, betont Dr. Schwarz abschließend.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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