Fahrrad ist Verkehrsmittel der Wahl für Salzburg

Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll im Interview / Radgipfel in Saalfelden-Leogang am 2. und 3. Juni 2025

Gesund, klimafreundlich und staufrei unterwegs – das sind heute schon sehr viele Salzburgerinnen und Salzburger in Stadt und Land mit dem Fahrrad. Einen zusätzlichen Boost für diese nachhaltige Mobilität soll auch der 16. Österreichische Radgipfel am 2. und 3. Juni in Saalfelden bringen. „Radfahren ist auf den kurzen Strecken das Verkehrsmittel der Zukunft“, sagt Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll im Interview.

Welchen Stellenwert das Rad als Verkehrsmittel, Sportgerät und Freizeitbeschäftigung im Land Salzburg hat und wie der Radverkehr weiter gestärkt werden soll, erläutert Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll im Interview.

Landesrat Stefan Schnöll
Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr

LMZ: Was ist Radfahren in Salzburg?

Stefan Schnöll: Radfahren in Salzburg sind mehr als 850 Kilometer an Radwegen. Ziel ist es, 1.000 Kilometer im Landes-Radroutennetz zu schaffen. Das ist ambitioniert. Aber ich bin zuversichtlich, dass wird das in den kommenden zehn Jahren erreichen können.

LMZ: Ist der Radverkehr noch immer ein Thema des Ballungsraumes, also der Stadt Salzburg?

Stefan Schnöll: Die Stadt Salzburg wurde ja bereits mehrmals zur Radhauptstadt Österreichs gewählt und ist sehr attraktiv für Radfahrer. Die Menschen steigen aber auch im ländlichen Bereich immer mehr aufs Rad. Das zeigt beispielsweise die Zählstelle in Saalfelden, wo im Schnitt 400 Fahrten pro Tag gezählt werden und Spitzenwerte von bis zu 1.250 Fahrten. Hinzu kommt, dass die Strecken, die zurückgelegt werden können, durch E-Bikes immer größer werden. Die meisten Radler werden allerdings noch immer in der Stadt gezählt. Am Rudolfskai sind es täglich im Durchschnitt 3.000.

LMZ: Wie motiviert das Land die Bevölkerung zum Umsteigen auf das Fahrrad?

Stefan Schnöll: Mit der Aktion „Salzburg Radelt“ wird die Bevölkerung von Klein bis Groß zum Radfahren animiert. Alleine bis Mitte Mai wurden in diesem Jahr dabei schon 880.000 Kilometer von rund 3.500 Teilnehmern gesammelt. Im Jahr 2024 waren es in Summe mehr als vier Millionen Kilometer. Die Salzburger fuhren gemeinsam also 100 mal rund um die Erde.

LMZ: Besonders im Salzburger Land ist das Rad aber nicht nur Verkehrsmittel oder?

Stefan Schnöll: Auf kurzen Wegen zur Arbeit, in die Schule, zu Freunden und Verwandten ist das Fahrrad als Verkehrsmittel unschlagbar. Radfahren in Salzburg ist aber auch Freizeitgestaltung und Tourismus. Die vielleicht schönsten Regionen Europas in Salzburg können auf zwei Rädern erkundet werden. Nehmen wir nur den Tauernradweg oder die Ischler Bahntrasse und die vielen weiteren Panoramastrecken im wunderschönen Bundesland.

LMZ: Das heißt, hier gibt es auch für den Tourismus Potenzial?

Stefan Schnöll: Auf jeden Fall. Schon jetzt kommen viele Gäste zum Radurlaub nach Salzburg. Das Angebot ist ja vielfältig und reicht von gemütlichen Strecken für Familientouren bis hin zu den Mountainbike-Strecken auf Top-Niveau in Leogang. Dort ist ja auch die UCI Mountain Bike World Series regelmäßig zu Gast. Dazu kommt die Tour of Austria, die heuer wieder durch Salzburg führt. Also perfekte Bedingungen auch für sehr sportliche Radfahrer.

LMZ: Noch ein Rad-Highlight findet heuer in Salzburg statt, der Radgipfel. Was bringt dieser für das Bundesland?

Stefan Schnöll: Das Land Salzburg hat sich zum Ziel gesetzt, klimaneutral, energieautonom und nachhaltig zu werden. Deshalb ist Radfahren auf den kurzen Strecken das Verkehrsmittel der Zukunft. Jeder Kilometer, der mit dem Rad statt mit dem Auto zurückgelegt wird, hilft, unsere Klimaziele zu erreichen und die Lebensqualität zu verbessern. Der Radgipfel ist eine wertvolle Plattform, um genau diese Ziele zu unterstützen, gute Beispiele zu teilen und neue Impulse für die Förderung des Radverkehrs zu geben.

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Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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