Im Rahmen der diesjährigen Ausstellung “Lisel Salzer – Lisl Weil – Hilde Spiel, drei Künstlerinnen – drei Freundinnen” bietet das Museum Zinkenbacher Malerkolonie in St. Gilgen eine Veranstaltungsreihe zu dem Ausstellungsthema an.
25. Juli, 19 Uhr
Hilde Spiels Enkelin, die Schauspielerin Anna Mendelssohn, liest aus den Werken ihrer Großmutter – eine ganz besondere, persönliche und außergewöhnliche Auseinandersetzung mit dem literarischen Schaffen ebenso wie mit der eigenen Familiengeschichte. „Meine Großmutter wurde 1911, noch in die Habsburgermonarchie, geboren, als dieses Reich groß und verästelt war, in vielen Zungen redend, geeint durch die Armee. Ich sah noch von einem Erkerfenster in der Wollzeile den Leichenzug des alten Kaisers vorübergleiten wie ein Schattenbild, und die Frauen um mich, deren Männer im Felde standen, weinten.“
7. August, 19 Uhr
Georg Steinmetzer, Begegnung mit Lisel Salzer. 2002 besuchten Georg und Christina Steinmetzer Lisel Salzer in Seattle: „Als meine Mutter und ich im August 2002 Lisel Salzers Holzhaus am Lake Washington Boulevard 1333 in Seattle das erste Mal betraten, da war es eine Reise von Ort und Zeit zugleich. Es war eine Reise in ein nicht bestimmbares Zwischenland. Weder war man ganz im amerikanischen Seattle, noch befanden wir uns in einer mit Heimweh angefüllten, österreichischen Enklave. Weder hatte das Jahr 2003 umfassend vom Leben in dem Haus Besitz ergriffen, noch wähnte man sich in einem nicht endenwollenden Theaterstück der Vorkriegszeit. Vielleicht war dieses Zwischenland auch nur der typische und logische Zustand, den die Vertreibung aus der alten Heimat und die Dankbarkeit gegenüber der neuen erzwang.“
20. August, 19 Uhr
Kathrin Pokorny-Nagl und Julia Secklehner, Lisl Weil und Die Bühne – junge weibliche Gestalterinnen der Zwischenkriegszeit. Die geniale Illustratorin der 1920er Jahre, die mit vielen Covers das Erscheinungsbild der Zeitschrift Die Bühne prägt, porträtiert in pointierten Karikaturen und Bilderbögen die Gesellschaft, auch im Salzkammergut. Im amerikanischen Exil widmet sie sich Kinderbüchern und der Musikvermittlung – als tanzende Performancekünstlerin zu Livemusik, zu erleben in einem fantastischen Film zu Dukas Der Zauberlehrling im Rahmen der Ausstellung.
24. August, 14 Uhr
Im Rahmen eines Symposiums des Festival „Kirchklang“ zum Thema „Künstler/innen am Wolfgangsee“ am 24. August 2024 finden durch die Kuratorin Marie-Theres Arnbom eine Führung durch die Ausstellung und ein Vortrag zu Hilde Spiel „Verwirrt am Wolfgangsee“ statt. Hilde Spiel und der Wolfgangsee. Eine prickelnde Geschichte rund um Begegnungen mit jungen Holländern im Jahr 1934. Und wie es dann weitergegangen ist.