Die Geschäftsordnung des Oö. Landtags sieht die Möglichkeit einer Enquete vor, um sich gemeinsam mit externen Expertinnen und Experten intensiv einem Thema zu widmen. Zahlreiche hochrangige Gäste folgten der Einladung zur Enquete „Wissenschaftsstandort Oberösterreich im Zeichen der digitalen Transformation“ am 8. Mai 2024 ins Linzer Schloss. Sowohl innovative Unternehmen als auch die Leitungen der heimischen Hochschulen präsentierten ihre Einschätzungen, Zukunftsvisionen, Anforderungen und Wünsche an die Landespolitik. Im Mittelpunkt der Diskussion standen neben der Etablierung der IT:U, aufgrund derer die SPÖ OÖ die Enquete initiierte, auch die Wissenschaftsskepsis in der Bevölkerung und notwendige Maßnahmen dagegen. Hochkarätige Gäste von Unternehmen und Hochschulen erläutern die technologischen Rahmenbedingungen
Die Enquete wurde von Moderator Gerald Groß souverän begleitet, der nach den Begrüßungen Landtagspräsident Max Hiegelsberger auf die Bühne holte. Dieser eröffnete die Enquete mit grundsätzlichen Überlegungen zur Bedeutung der Wissenschaft und der Werte der Aufklärung: „Die Etablierung der Interdisciplinary Transformation University Austria und der immer raschere technologische Wandel mit immensen Auswirkungen auf den Standort, aber auch auf die Gesellschaft, das ist der Rahmen unserer heutigen Enquete. Wir nehmen uns Zeit, darüber zu diskutieren, warum das Vertrauen in die Wissenschaft in Österreich generell niedrig ist und was dagegen zu tun ist. Denn Oberösterreich als Wissensstandort, als Innovations-Treiber verdankt seinen wirtschaftlichen Erfolg, das friedliche Zusammenleben und die politische Stabilität zum großen Teil unserem Fundament der Vernunft und der Wissenschaftlichkeit. Mit der IT:U konnten wir einen Leuchtturm der akademischen Ausbildung nach Oberösterreich holen. Nun gilt es, auch auf die Bevölkerung zuzugehen und die konkreten Vorteile der rasch voranschreitenden Entwicklung und neuer Technologien gut zu kommunizieren. Denn der Vertrauensverlust in die Wissenschaft schwächt auch die Zustimmung zu unseren gemeinsamen Institutionen und schlussendlich zur Demokratie.“ Hiegelsberger schloss mit einem Zitat von Immanuel Kant, der Ende April 2024 seinen 300. Geburtstag gefeiert hätte: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“
