Gesetz gegen Lichtverschmutzung mit 1. Mai 2024 in Kraft

Mit dem heutigen Tag tritt das österreichweit einzigartige und erste Gesetz gegen Lichtverschmutzung in Kraft. Erstmals gibt es damit in einem Bundesland ein klares Regelwerk mit dem die Umstellung auf energiesparende und umweltschonende Beleuchtung vorangetrieben und andererseits Rechtssicherheit für die Gemeinden hergestellt werden soll.

Vor mehr als zehn Jahren hat das Umwelt- und Klima-Ressort des Landes Oberösterreich der zunehmenden Lichtverschmutzung und seinen weitreichenden negativen Auswirkungen den Kampf angesagt. Aus dieser beständigen intensiven Arbeit sind neben Vorzeigegemeinden gegen sorglosen Umgang mit künstlichem Licht auch der erste Dark Sky Park Österreichs mit dem Sternenpark Attersee-Traunsee entstanden. Dieses Engagement mündet nun erstmals in gesetzlichen Vorgaben zur Umsetzung von Außenbeleuchtungsanlagen. So ist nun festgelegt, wie künftige Straßenbeleuchtung bezüglich Lichtfarbe, Helligkeit und Abstrahlwinkel auszusehen hat und umzusetzen ist.

„Mit der Novellierung des Umweltschutzgesetzes ist uns ein österreichweit einzigartiger Meilenstein gelungen, mit dem wir einen zentralen Beitrag zur Verringerung der negativen Auswirkungen von künstlichem Licht leisten. Mit dem neuen Gesetz wird es möglich, in ganz Oberösterreich die Außenbeleuchtung sukzessive auf eine schonendere Beleuchtung umzustellen. Zum Schutz der Gesundheit, der Ökosysteme und gegen das Insektensterben. Darüber hinaus holen wir uns den Nachthimmel wieder zurück”, freut sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder über das Inkraftreten der Novelle, die nun den Gemeinden auch ermöglicht, die Außenbeleuchtung in der Nacht auch zur Gänze abzuschalten!

Auch der oberösterreichische Arzt und Sternenfotograf Dr. Hager freut sich über neuen Regelungen des Landes Oberösterreich, die helfen werden, die Lichtverschmutzung in unserem Bundesland weiter einzuschränken. „Das derzeit vorherrschende Übermaß an künstlichem Licht kann rasch den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus stören mit all den negativen Auswirkungen auf die Gesundheit. Schlafstörungen, Störungen im Hormonhaushalt oder ein erhöhtes Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes und Krebs sind nur einige Beispiele.” betont Dr. Hager. Er ist überzeugt, dass diese wichtigen, weiteren Schritte im Kampf gegen schädliches künstliches Licht rasch erste Erfolge zeigen werden. „Auch hoffe ich, dass sich andere Bundesländer und auch Staaten Oberösterreich als Vorbild nehmen werden und wir als Gesellschaft einen Schritt in Richtung Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt machen, und wir auch bald wieder viel mehr Sterne am nächtlichen Himmelszelt sehen können”, zeigt sich Dr. Hager optimistisch.

Auch der Insektenforscher des Biodiversitätszentrums des Landes Oberösterreichs Dr. Martin Schwarz betont: „Neben der Lebensraumzerstörung und der intensiven Nutzung von Flächen ist die Lichtverschmutzung ein weiterer bedeutender Gefährdungsfaktor für Insekten, von denen tausende Arten nachtaktiv sind. Weniger nächtliche Beleuchtung verhindert ein unnötiges Massaker an nachtaktiven Insekten.”

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder in der Dark-Sky-Park Gemeinde Steinbach am Attersee, wo die Straßenbeleuchtung bereits seit einigen Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts des Landes Oberösterreich nach strengsten Kriterien energie- und umweltschonend umgestellt wurde. Foto: Land OÖ

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) by salzTV