Widmung von Medizinstudienplätzen als starkes Zeichen für die öffentliche Gesundheitsversorgung

Auf Oberösterreich ist Verlass. Ab dem Studienjahr 2024/25 werden in Österreich in der Humanmedizin 85 Studienplätze im öffentlichen Interesse für ausgewählte Kandidatinnen und Kandidaten gewidmet. Für Oberösterreich sind zehn Studienplätze reserviert. Im Gegenzug verpflichten sich die Bewerberinnen und Bewerber, nach dem Abschluss der Ausbildung zehn Jahre in unserem Bundesland zu arbeiten. Dafür erhalten sie eine Anstellung, 1.000 Euro brutto monatlich und einen leichteren Zugang zum Medizinstudium – mit dem Ziel, die öffentliche Gesundheitsversorgung auch weiterhin zu abzusichern. 

Der Fachkräftemangel belastet ganz Österreich und alle Bundesländer über alle Branchen und Bereiche hinweg. Vor diesem Hintergrund lässt sich auch bei Ärztinnen und Ärzten sowie Amtsärztinnen und Amtsärzten in allen Bundesländern ein Mangel im öffentlichen Gesundheitswesen feststellen. Im Bereich der Amtsärzte fehlen in Oberösterreich aktuell fünf Vollzeitäquivalente (VZÄ). Im Bereich der Oberösterreichischen Gesundheitsholding verzeichnet man zwar einen Personalhöchststand in der Geschichte des Unternehmens mit rund 2.000 Ärztinnen und Ärzten und einer Steigerung von sechs Prozent im Bereich der Ärztinnen und Ärzte in den letzten Jahren, jedoch würde man zusätzliche Ärzte vor allem in den Bereichen Psychiatrie, Kinderpsychiatrie, Strahlentherapie und Pathologie benötigen.

Univ.-Prof. Dr. Stefan Koch, LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
(C) Land OÖ/Antonio Bayer

Medizinische Fakultät an der JKU: Studienplätze werden weiter ausgebaut

Die Medizinische Fakultät (MED) an der Johannes Kepler Universität (JKU) wurde im Herbst 2014 gegründet – und feiert heuer ihr zehn-jähriges Jubiläum. Im Studienjahr 2024/25 stehen an der Linzer MED für Erstsemestrige 320 Studienplätze zur Verfügung (2023/24: 310). Im nächsten Studienjahr werden die Studienplätze auf 330 erhöht.

Auf einen Studienplatz kommen derzeit mehr als sechs Bewerbungen. 76 Prozent der Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin an der JKU planen eine Berufsausübung in Oberösterreich. Das hat eine Befragung von Absolventinnen und Absolventen im Jahr 2021 ergeben.

Stärkung des öffentlichen Gesundheitswesens: Zehn gewidmete Studienplätze in Linz 

Für das Studienjahr 2024/25 stehen in Österreich für die Studien Humanmedizin insgesamt 1.900 Studienplätze zur Verfügung. Mindestens 95 Prozent der Studienplätze sind EU-Bürgerinnen und -bürgern sowie diesen im Hinblick auf den Studienzugang gleichgestellten Personen vorbehalten, mindestens 75 Prozent der Studienplätze Studienwerbenden mit einem Reifezeugnis aus Österreich.

In der aktuellen Version des Universitätsgesetzes ist vorgesehen, dass Studienplätze für Humanmedizin an den Medizinischen Universitäten für Aufgaben im öffentlichen Interesse reserviert werden können. Diese im kommenden Studienjahr 85 Studienplätze wurden seitens des Bundes zwischen Österreichischer Gesundheitskasse (ÖGK), Bundesministerium für Inneres, Bundesministerium für Landesverteidigung und den Bundesländern aufgeteilt. Innerhalb der Bundesländer erfolgt die Aufteilung nach dem Bevölkerungsschlüssel, dementsprechend sind für das Land Oberösterreich für das Studienjahr 2024/25 zehn Medizin-Studienplätze an der Johannes Kepler Universität Linz reserviert. Diese sind einerseits für Dienstposten als Amtsärztinnen und -ärzte beim Amt der Oö Landesregierung bzw. den Bezirkshauptmannschaften oder andererseits für Spitalsärztinnen und -ärzte in einem ausgewählten Sonderfach an den Kliniken der Oö. Gesundheitsholding GmbH vorgesehen. 

Verpflichtung zu zehn Jahren ärztlicher Tätigkeit in OÖ

Voraussetzung für die Zuteilung eines solchen gewidmeten Studienplatzes ist unter anderem die Verpflichtung, nach Beendigung der Ausbildung für zehn Jahre in den oben genannten Verwendungen ärztlich tätig zu sein. Im Fall einer erfolgreichen Bewerbung beim Land OÖ (diese erfolgt noch vor dem Medizinischen Aufnahmetest an den Universitäten – MedAT 2024) erfolgt der Abschluss eines Dienstvertrages, der unter der Bedingung abgeschlossen wird, dass der MedAT 2024 erfolgreich absolviert wird.

Wer hierzu bereit ist, erhält vom Land Oberösterreich ein attraktives Angebot: 

• Leichterer Zugang zum Medizin-Studium: Durch die Widmung von fünf Prozent der gesamten Studienplätze der Humanmedizin ergeben sich insbesondere bei knappen Ergebnissen höhere Chancen auf Zuerkennung eines Studienplatzes. 

• Finanzielle Unterstützung: Studierende erhalten vom Land OÖ ein monatliches Gehalt von 1.000 Euro brutto, ohne Arbeitsverpflichtung während des Studiums, mit Ausnahme eines maximal vierwöchigen Praktikums pro Studienjahr. 

• Verpflichtung: Nach absolvierter Ausbildung für zehn Jahre dem Land OÖ in den oben genannten Verwendungen zur Verfügung zu stehen. Bei Nicht-Einhaltung ist eine Vertragsstrafe vorgesehen.

Maßgeblich entscheidend für diesen Studienplatz ist das Ergebnis des MedAT 2024. Die Kandidatinnen und Kandidaten schließen eine begleitende Vereinbarung mit dem Land OÖ ab, bevor sie sich für das Studium anmelden. Der MedAT muss erfolgreich – mindestens 75 Prozent der Punkte – absolviert werden. Über die weitere Vergabe der Studienplätze entscheiden ausschließlich die Testergebnisse des MedAT 2024. Das Land OÖ hat keinen Einfluss auf die Benotung und Punktevergabe der JKU beim MedAT 2024.

Weitere Infos zum Thema finden Sie unter:

https://www.ots.at/presseaussendung/OTM_20240227_OTM0042/foto-und-pk-lh-stelzerlh-stvin-haberlander-widmung-von-medizinstudienplaetzen-fuer-die-oeffentliche-gesundheitsversorgung

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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