Lions Club Bad Ischl: Ausbildung neu denken – die CAP.AUSBILDUNG

Der Lions Club brachte einen interessanten Vortrag über ein zukunftsweisendes  Ausbildungsmodell nach Bad Ischl

Vor rund 15 Jahren spürte der Welser Logistikunternehmer Dkfm Ludwig Scinicz (TGW Logistics) dass Schlüsselkräften für Oberösterreichs exportorientierte und international stark vernetzte Wirtschaft noch manche interdisziplinäre Fähigkeiten fehlen: AHS-Maturanten bringen meist eine gute Allgemeinbildung und Fremdsprachenkenntnisse mit, ihnen fehlt aber das technische und wirtschaftliche Grundwissen; weiters die heute so gefragten „Human Skills oder „Social Skills“. Und so schritt Herr Scinicz zur Tat und gründete „TGW Future Wings – ein Projekt zur Jugendförderung“, wie diese Institution heute heißt. Das CAP. im Projekttitel kommt übrigens von „Capability“ und bedeutet Fähigkeit, Leistungsfähigkeit oder auch Befähigung.

Teilnehmer- und Absolvent*innen werden als „CAP.tains“ betitelt und zeichnen sich durch ein ganz besonderes Gemeinschaftsbewusstsein und enorme Motivation aus. Diese freiwillige Zusatzausbildung fokussiert auf junge Menschen ab der 9. Schulstufe – also aber der 5. Klasse Gymnasium. In den beiden Ausbildungsschienen Mechatronik und Cybersecurity kommt zum normalen Gymnasiumbesuch eine jeweils 4-jährige Lehre, die am WIFI Linz, in der „CODERS BAY“ (in der Linzer Tabakfabrik)  sowie an der FH Hagenberg abgehalten wird, was es – zugegeben – für junge Menschen aus dem inneren Salzkammergut nicht gerade leicht macht, daran teilzunehmen.

Zweimal im  Monat gibt es Unterricht am Freitag und Samstag, die Jugendlichen müssen also viel Freizeit investieren und eine große Portion Teamgeist, Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen mitbringen. Aber gleichzeitig wächst ein enormes Zusammengehörigkeitsgefühl und dank vieler potenter Partnerbetriebe stehen den Absolventen dann ein globales Netzwerk und eine große Zahl topattraktiver Arbeitgeber offen.

(C) Lions Club Bad Ischl

€ 1.250,00 kostet diese Ausbildung dem Teilnehmer pro Jahr. Neben ihrer technischen Ausbildung werden die Jugendlichen auch in Rhetorik, Projektmanagement, Zeit- und Selbstmanagement geschult und erhalten ein betriebswirtschaftliches Basiswissen. Zum Unterricht während des Schuljahres kommen insgesamt 8 Wochen sommerliches Pflichtpraktikum, das unter Umständen auch im Ausland absolviert werden kann.  Im vierten Jahr hat zunächst die Matura am Gymnasium Vorrang, am Ende des Sommers wartet dann die Lehrabschlussprüfung.

Mit Niklas Gruber, Jonas Wasmeier und René Ölinger berichteten drei „CAP.tains“ über ihren Werdegang innerhalb der CAP.AUSBILDUNG und alle drei strahlten Begeisterung und großes Selbstbewusstsein aus. Viele CAP-Absolvent*innen beginnen dann ein Studium, andere wählen den direkten Weg ins Berufsleben, manche haben bereits ihr eigenes Start Up gegründet.

Der Mädchenanteil ist erfreulich angewachsen, er beträgt derzeit 27% bei Mechatronik und schon 50% bei Cybersecurity; 91 Jugendliche aus OÖ, NÖ und Salzburg befinden sich derzeit in dieser besonderen Ausbildung, 165 haben bereits die CAP.AUSBILDUNG abgeschlossen und sind jetzt Mitglieder im CAP.finisherclub – und folgen der Devise des Gründervaters: „Keep the CAP.spirit alive“.

Unter den Zuhörern waren auch Eltern mit ihren interessierten Kindern, Lehrer des Gymnasiums und eine Mittelschuldirektorin sowie Vertreter der anderen Ischler Serviceclubs. Nach interessierter Diskussion dankte Präsident Schodterer den drei CAP.tains sowie dem Gastgeber im Sparkassensaal Mag. Peter Rutzendorfer herzlich für diesen spannenden Abend.

Bei Interesse: www.cap-ausbildung.eu

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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