Der Wohnzufriedenheitsindex der AK Oberösterreich zeigt: Mieten belasten die Menschen in der Region

Der AK Wohnzufriedenheitsindex gibt Auskunft über Bedürfnisse und Sorgen der AK-Mitglieder rund ums Wohnen. Die aktuelle Erhebung zeigt wie viele der unselbständig Beschäftigten in den einzelnen Regionen Oberösterreichs zur Miete oder im Eigentum wohnen, wie zufrieden sie mit der Wohnsituation sind und wie tief sie fürs Wohnen in die Tasche greifen müssen. Dabei zeigt sich: Zwar ist die Wohnzufriedenheit in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck vergleichsweise hoch. Dennoch fühlen sich die Menschen durch die Kosten für Miete, Betriebs- und Wohnkosten stark belastet. AK-Präsident Andreas Stangl fordert daher Maßnahmen, um Wohnen leistbar zu halten.

Der AK Wohnzufriedenheitsindex trifft wichtige Aussagen über Bedürfnisse, politische und gesellschaftliche Erwartungshaltungen sowie Ängste und Sorgen der Menschen zum Thema Wohnen. Er hat eine Spannweite von 0 (maximal negativ) bis 100 (maximal positiv). Die aktuelle Erhebung fand im Oktober und November 2023 statt. Der Gesamtindexwert für Oberösterreich liegt unverändert bei 69 Punkten. Es besteht somit nach wie vor Spielraum nach oben.

Zwei Drittel leben im Eigentum, nur wenige im geförderten Wohnbau
Während in großen urbanen Zentren wie den Städten Linz oder Wels und dem jeweiligen Umland rund zwei Drittel der Menschen zur Miete wohnen, nimmt der Anteil der Mieter:innen nimmt in Richtung des ländlichen Raums ab. In der Region „Traunviertel“ mit den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck leben sieben von zehn Menschen im Eigentum, acht Prozent leben im geförderten Wohnbau. Das ist der geringste Wert in ganz Oberösterreich. Gleichzeitig sind die durchschnittlichen Mieten nirgendwo in OÖ höher als in den beiden Bezirken.

Teuerste Region: Leistbarkeit der Wohnung ein besonderes Thema

Bei der Wohnzufriedenheit liegen die Bezirke Gmunden und Vöcklabruck zwar klar voran: So findet sich hier – nach der Region Mühlviertel – die zweithöchste Gesamtzufriedenheit beim Thema Wohnen. Die beiden Bezirke sind im Ranking auch bei der Zufriedenheit mit der Wohnumgebung und der Infrastruktur auf Platz 1. Unzufrieden sind die Menschen jedoch mit der Leistbarkeit ihrer Wohnung oder ihres Eigenheimes.

Strom-, Heiz-, Miet- und Betriebskosten belasten die Menschen

Das ist wenig verwunderlich: Die Mietkosten betragen in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck durchschnittlich 853 Euro pro Monat. So teuer ist’s sonst nirgendwo in Oberösterreich. Zum Vergleich: In den Bezirken Kirchdorf, Steyr-Land und der Stadt Steyr betragen die monatlichen Mietkosten im Durchschnitt nur 707 Euro. Selbst im Zentralraum (712 Euro) lebt es sich günstiger zur Miete. Zusätzlich zur im Vergleich hohen Miete empfinden die Menschen die Strom- und Heizkosten sowie die Miet- und Betriebskosten als belastend.

AK fordert mehr sozialen Wohnbau und Wohnbonus

Angesichts der als besonders hoch empfundenen Belastung durch die Wohnkosten und einer weiterhin starken Teuerung, fordert AK-Präsident Andreas Stangl dringend wirksame Maßnahmen, um Wohnen leistbar zu halten. Dazu braucht eine Initiative für geförderten und somit sozialen Wohnbau. „Zusätzlich zur Initiative für geförderten Wohnbau fordern wir eine echte Mietpreisbremse und einen Wohnbonus in der Höhe von zehn Prozent der Wohnkosten bis zu maximal 800 Euro für alle Beschäftigten“, sagt AK-Präsident Stangl.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: (c) by salzTV