„Derf ma bitte Kripperlschaun kemma?“ Kripperlroas im Salzkammergut. Ein Blick nach Perneck in Bad Ischl.

Zu den Jänneraktivitäten gehören auch das Kripperlschaun im Salzkammergut. Unsere Kripperlfreunderunde aus Gschwandt machte sich auf den Weg nach Perneck und Hinterstein Bad Ischl zum Kripperlschaun. In Perneck stellten wir die Autos beim Feuerwehrdepot ab und machten uns zu Fuß auf die „Roas“. Erste Station war die Landschaftskrippe von Fam. Martin Neureiter. Wir wurden von seiner Gattin herzlich empfangen und zur Krippe geführt. Mit Staunen bewunderten wir das Krippengeschehen und wurden dabei von Frau Neureiter auch ausführlich informiert. Mehrmals werden die verschiedenen Figuren nach den Weihnachtsgeschichten ausgetauscht und neu aufgestellt. Dies geschieht im Kreise der Famllie, die allesamt der Krippengeschichte verbunden sind.

Als zweite Station der Kripperlroas leuteten wir bei Ludwig Gratzer an und auf „Derf ma Kripperlschaun kemma“ antwortete “da Wig: ja freilich kemmst eina in`d Kripperlstubm”. Auch dieses Gesamtkunstwerk hat eine jahrelange Geschichte, die uns Ludwig mit Stolz und Liebe erzählte. Auch er tauscht die Figuren je nach Brauchtumsgeschichte zwischen 27.12. und 8.2. mehrmals aus. Unsere Fragen wurden zur vollsten Zufriedenheit beantwortet und die Neugierde gestillt. Bei der Betrachtung der verschiedenen „Kripperlmandln“ scheint es schier unmöglich, dass die Schnitzer, im Salzkammergut auch Schnegerer genannt, diese Kunstwerke ohne fachlicher Ausbildung erschaffen haben.

Der Weg führte uns anschließend zu Leopold Schiendorfer, der im Vorraum seines Hauses eine orientalische Krippe aufgestellt hat. Die Krippenlandschaft samt Figuren stammt aus seinen Händen. Leopold hat in Tirol einige Schnitzkurse und auch Kurse zum Bemalen der Figuren besucht und durch sein Talent wahre Kunstwerke für seine Krippe erschaffen. Eine besondere Art die Figuren zu bemalen, auch fassen genannt, macht es fast unmöglich ein Alter der Krippenfiguren zu erraten. Mittlerweile gibt es im Salzkammergut schon einige Krippen, die von seinen Händen auf Auftrag gefertigt wurden. 

Die letzte Station unserer Kripperlroas führte uns nach Hinterstein zum Lippenbauer, wo uns der Ischler Krippenvater Johann Linortner herzlich willkommen hieß und uns in seine Krippenstubm führte. Johann verstand es ausgezeichnet, uns das jährliche Krippenaufstellen, die Suche nach geeigneten Moosen, nach Wurzelstöcken und verschiedenen Pflanzen und die Gemeinsamkeit der gesamten Familie bei der Gestaltung der Krippe bildlich zu erklären. Gebannt von seinen Ausführungen erreichte unsere Kripperltour so ihren Höhepunkt und unsere Neugierde war für diesen Tag zur Gänze gestillt. Eines ist klar: geplant ist 2025 die nächste Kripperlroas unser Kripperlrunde, es gibt ja noch unzählige dieser Kunstwerke zu Bestaunen!

Bericht und Bilder Peter Sommer FOTOPRESS

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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