Die HAKA Küche GmbH mit Sitz in Traun (Bezirk Linz-Land) ist insolvent und hat am Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
Mit Passiva von 11,4 Millionen Euro handelt es sich um die drittgrößte Insolvenz des Jahres 2025 in Oberösterreich. Das Traditionsunternehmen, das 1930 als kleine Tischlerei gegründet wurde und sich zu einem der führenden österreichischen Küchenhersteller entwickelte, steht nun vor großen finanziellen Herausforderungen.
Dem Unternehmen stehen Aktiva von 2,16 Millionen Euro gegenüber. Von der Insolvenz sind 158 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 120 Gläubigerinnen und Gläubiger betroffen.
Als Hauptgrund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten nennt die Geschäftsführung die Übernahme des “Badmöbelwerks” in Mondsee von der Villeroy & Boch Austria GmbH im September 2023. Die Weiterführung der Produktion für Villeroy & Boch entwickelte sich zu einem Verlustgeschäft. Erschwerend kamen die Übernahme sämtlicher Dienstnehmeransprüche hinzu, insbesondere alter Abfertigungen. Zusätzlich ließ die Nachfrage nach Küchen nach der Pandemie deutlich nach.
Das Unternehmen soll laut Mitteilung weitergeführt werden, ein Liquiditätsplan liegt bereits vor. Den betroffenen Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren, angeboten.
Laut Arbeiterkammer Oberösterreich wird in einem Informationsschreiben des Unternehmens betont, dass bestehende Verträge aufrecht bleiben und Lieferungen weiterhin termingerecht erfolgen sollen. Die AK rät Kundinnen und Kunden, offene Zahlungen erst nach mangelfreier Leistung zu tätigen. Sollte der Insolvenzverwalter Verträge nicht übernehmen, können Forderungen im Insolvenzverfahren angemeldet werden. Beim weiteren Einkauf empfiehlt die Arbeiterkammer, ausschließlich lagernde Produkte zu wählen, die sofort ausgefolgt werden können.
Die Gehälter für Juli wurden nicht mehr ausbezahlt. Die Arbeiterkammer empfiehlt, Ruhe zu bewahren, Fragen mit Expertinnen und Experten abzuklären und von übereilten Kündigungen abzusehen, um arbeitsrechtliche Ansprüche nicht zu gefährden. Eine Betriebsversammlung wird in Kürze organisiert.
Mit Passiva von 11,4 Millionen Euro reiht sich die HAKA Küche GmbH hinter der Mglass GmbH (40 Millionen) und der Sparte Strapping Solutions der Teufelberger GmbH (14,1 Millionen) als drittgrößte Insolvenz Oberösterreichs im Jahr 2025 ein.




















