Landesrat Günther Steinkellner: „Wer Regionalbahnen ausdünnt, spart an der falschen Stelle.”
Die aktuellen Überlegungen des Verkehrsministeriums und der ÖBB, das Angebot auf mehreren Regionalbahnen in Oberösterreich einzuschränken, stoßen auf zunehmendes Unverständnis. Besonders betroffen wären Strecken, die für Pendler/innen, Schüler/innen und dem ländlichen Raum eine wichtige Mobilitätsgrundlage darstellen.
„Mobilität im ländlichen Raum darf nicht zum Streichposten verkommen. Wer heute die Nahversorgung auf der Schiene ausdünnt, gefährdet die Zukunft ganzer Regionen”, betont Landesrat für Infrastruktur Günther Steinkellner. Statt über Einsparungen nachzudenken, brauche es neue Impulse, um die Bahn wieder attraktiv zu machen – durch verlässliche Taktung, moderne Haltestellen und bedarfsorientierte Anbindungen.
Ein mahnendes Beispiel ist die frühere Ischlerbahn, die zwischen Salzburg und Bad Ischl verkehrte. Jahrzehntelang wurde sie als entbehrlich angesehen und eingestellt. Heute, in Zeiten steigender Touristenzahlen und wachsender Verkehrsbelastung, wächst der Wunsch nach einer Wiederbelebung – sowohl für den Tourismus als auch für die individuelle Mobilität.
Als der ehemalige Bundeskanzler Dr. Josef Klaus einst nach seinem größten politischen Fehler befragt wurde, antwortete er, dass dies die Schließung der Ischlerbahn gewesen sei. Ein eindrucksvoller Beweis dafür, welchen Stellenwert Regionalbahnen bereits damals hatten – und auch heute noch besitzen. „Der einzige Weg, eine Entlastung für verkehrsbelastete Zentren zu erzielen, ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Die Regionalbahnen spielen hierbei eine wichtige Rolle. Sie bilden nicht nur das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region, sondern sorgen auch für einen effizienten Pendelverkehr für Arbeitnehmer, Schüler und Touristen”, so Steinkellner.
Das Land Oberösterreich investiert laufend in ein modernes, leistungsfähiges Mobilitätsnetz. Dabei ist die Kooperation mit dem Bund und der ÖBB unerlässlich. „Regionalbahnen sind keine nostalgischen Relikte, sondern wichtige Lebensadern. Die Menschen erwarten sich Lösungen – keine Rückschritte”, stellt Steinkellner klar.