Mit Moverz setzt Oberösterreich seit 2015 österreichweit und im deutschsprachigen Raum Maßstäbe. Ziel ist es, Beteiligung in allen Facetten zu fördern – von Information und Mitsprache bis hin zur aktiven Mitbestimmung und Entscheidung. Moverz ist heute ein flächendeckender Prozess, der in allen sozialpädagogischen Wohngruppen in Oberösterreich gelebt wird – ein lebendiges Beispiel dafür, wie moderne Pädagogik junge Menschen stärkt und befähigt.
„Wir sehen jeden jungen Menschen als Experten oder Expertin in eigener Sache. Ihre Stimme ernst zu nehmen und aktiv einzubinden, ist nicht nur ein pädagogisches Prinzip, sondern Ausdruck von Respekt und gelebter Demokratie”, betont Kinderschutz-Landesrat Mag. Martin Winkler, der die Gelegenheit bereits nutzte, um sich beim jährlichen Beteiligungsfest der Moverz am Pleschingersee vorzustellen.
Partizipation als gesetzlicher Auftrag und gelebte Praxis
Lebensweltorientierung – dieses Leitziel steht im Zentrum der Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe. Besonders in sozialpädagogischen Wohngruppen ist die Umsetzung eine tägliche Herausforderung: Jede Bewohnerin und jeder Bewohner bringt eigene Erfahrungen, Bedürfnisse und Lebensvorstellungen mit. Gemeinsam mit den Fachkräften entsteht jedoch ein Lebensraum, der jungen Menschen Stabilität und Entwicklungsperspektiven bietet – durch Beteiligung auf Augenhöhe.
Der Grundsatz der Partizipation ist im Oö. Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) verankert. Moverz ist mittlerweile nachhaltig und äußerst erfolgreich implementiert in der stationären Kinder- und Jugendhilfe: Seit dem Start des Beteiligungsprozesses im Jahr 2015 wurden über 700 Kinder und Jugendliche sowie mehr als 70 sozialpädagogische Wohngruppen in ganz Oberösterreich in diesen richtungsweisenden Prozess eingebunden.
Aus dem Budget der Kinder- und Jugendhilfe stehen für 2025 für das Projekt Partizipation Erziehungshilfen Mittel in der Höhe von bis zu rund 264.000 Euro zur Verfügung.

© Land OÖ/Denise Stinglmayr