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Fläche gegen Fläche? Warum die Energiewende neue Wege für ökologischen Ausgleich braucht

Die Energiewende ist längst kein abstraktes Zukunftsprojekt mehr. Sie ist real, dringend – und sichtbar. In Oberösterreich wird gebaut, geplant und umgestellt: auf Sonnenstrom, Windkraft und klimafitte Infrastruktur. Doch diese Transformation hat eine zweite Seite – sie braucht Platz.

Genau hier setzt eine neue Studie an, die Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder beim Institut für Umweltrecht der Johannes Kepler Universität Linz in Auftrag gegeben hat. Ihr Ziel: Wege finden, wie Umwelt und Klima gemeinsam gewinnen können – und Energiewende und Umweltschutz nicht gegeneinander ausgespielt werden.

„Die Energiewende ist alternativlos. Aber sie darf nicht auf Kosten der Umwelt passieren. Wir brauchen neue Lösungen, die beides möglich machen: grüne Energieprojekte und gelebten Umweltschutz”, betont Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder und Univ.-Prof.in Mag.Dr.in Erika M. Wagner präsentierten die neue Studie zum Thema ökologische Ausgleichsmaßnahmen.
(C) Land OÖ/Simon Seher

Worum geht es? Die Rolle der Ausgleichsflächen

Ob Photovoltaikanlage, Windpark oder neue Leitungstrassen: Bei großen Projekten sind Eingriffe in Umwelt und Landschaft oft unvermeidlich. Genau deshalb sieht das österreichische und europäische Umweltrecht Ausgleichsflächen vor. Das Prinzip: Wird Natur beansprucht, muss an anderer Stelle Natur erhalten, aufgewertet oder neu geschaffen werden.

Doch in der Praxis zeigt sich: Zwischen Theorie und Umsetzung klaffen Lücken. Die neue Studie untersucht deshalb, wie man Ausgleichsmaßnahmen effizienter, transparenter und ökologisch sinnvoller organisieren kann – speziell in Oberösterreich.

Neues Instrument: Flächenpools als strategisches Werkzeug

Kernstück der Untersuchung ist ein relativ neues Konzept: Flächenpools. Sie funktionieren wie ein Vorratslager für Umweltflächen: Grundstücke werden gesammelt, ökologisch aufgewertet und bei Bedarf als Ausgleichsflächen bereitgestellt. Der große Vorteil: Sie erlauben es, Maßnahmen zu bündeln, professionell zu managen und gezielt auf ökologische Wirkung zu achten.

Die Studie zeigt, wie diese Pools in der Praxis funktionieren könnten – ganz ohne neue Gesetze.

Was bringt ein Flächenpool konkret? Drei Perspektiven

 

1.     Für den Umweltschutz:
Größere, zusammenhängende Lebensräume sind wertvoller als viele kleine Einzelflächen. Flächenpools ermöglichen strategische Planung und fördern die ökologische Vernetzung.

2.      Für Projektbetreiber:innen:
Die Suche nach geeigneten Ausgleichsflächen ist oft mühsam. Ein Pool erleichtert den Zugang, spart Zeit und schafft Rechtssicherheit.

3.     Für die öffentliche Hand:
Die Verwaltung wird einfacher, transparenter und effizienter – ein echter Fortschritt im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes.

Die Lösung: Ein Verein als Startmodell

Die Studie schlägt einen pragmatischen Weg vor: die Gründung eines Vereins nach dem Vereinsgesetz, vorerst unter dem Arbeitstitel „Oö. Ausgleichsflächen-Verein”. Er könnte als zentrale Stelle fungieren – für Planung, Ankauf, ökologische Aufwertung und Verwaltung der Flächen.

Der Verein hätte folgende Aufgaben:

  • Flächen akquirieren – im Auftrag von Projektbetreiber:innen oder eigeninitiativ.
  • Flächen ökologisch aufwerten – z. B. durch Zusammenarbeit mit Landwirt:innen, Naturschutzexpert:innen oder NGOs.
  • Flächen langfristig verwalten – inklusive Kontrolle, Pflege und Einhaltung behördlicher Vorgaben.

Die Finanzierung erfolgt durch jene, die Ausgleich leisten müssen: Projektant:innen übernehmen sämtliche Kosten. Das Land Oberösterreich könnte unterstützend mitwirken – als Mitglied, nicht als neue Behörde.

Offene Fragen – und wie sie beantwortet werden

Die Studie benennt klar, wo noch Regelungsbedarf besteht:

  • Wer organisiert den Ankauf und die Verwaltung der Flächen?
  • Wie wird die Qualität der Flächen langfristig gesichert?
  • Welche Rechtsform eignet sich?
  • Wie werden die Maßnahmen finanziert?

Anstatt neue Gesetze zu fordern, bietet die Studie ein funktionales Modell – als Diskussionsbasis und Pilotprojekt. Die Gründung eines Vereins ist einfach, rechtlich möglich und rasch umsetzbar.

„Wir wollen nicht Jahre verlieren mit neuen Paragrafen. Wir wollen ins Tun kommen. Diese Studie liefert dafür einen Plan – fundiert, machbar, wirkungsvoll”, so Landesrat Stefan Kaineder.

Fazit: Energiewende und Umweltschutz gemeinsam denken

Die Energiewende ist notwendig – doch sie muss verantwortungsvoll gestaltet werden. Mit Flächenpools, klaren Zuständigkeiten und einer professionellen Umsetzung kann Oberösterreich eine Vorreiterrolle einnehmen: für eine Energiewende, die nicht gegen die Umwelt, sondern mit ihr passiert.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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