Die Dachstein Krippenstein-Seilbahn erschlieĂt vom oberösterreichischen Ort Obertraun aus den nördlichen Teil des Dachsteinmassivs. Die Seilbahn ist in der Sommer- und Wintersaison in Betrieb, und erschlieĂt die Bergregion des UNESCO-Welterbes Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut.
Anlage, Baugeschichte und Betrieb
Die Dachstein Krippenstein-Seilbahn ist eine aus drei Teilstrecken bestehende Pendelbahn. Sie ĂŒberwindet insgesamt eine Höhendifferenz von beachtlichen 1760 m und erreicht dabei einen Maximalabstand zum Boden von bis zu 172 Metern.
Die erste Teilstrecke auf die Schönbergalm steht bereits seit 1951 in Betrieb. Mit ihrer enormen Geschwindigkeit von 12 m/s (= 43,2 km/h) bewĂ€ltigt die Bahn die 742 Höhenmeter und 1734 Meter SchrĂ€ge LĂ€nge in nur 4 Minuten. Sie stellt einen wichtigen Tourismusfaktor dar, da sich auf der Schönbergalm die weltberĂŒhmte Dachstein-Eishöhle und Dachstein-Mammuthöhle befinden. Nach dem Neubau der Seilbahn 2007 erreicht sie im Winterbetrieb nur mehr eine Geschwindigkeit von 8 m/s, um die Fahrzeit mit der zweiten Teilstrecke zu synchronisieren und so Wartezeiten zu vermeiden.
Die zweite Teilstrecke fĂŒhrt ĂŒber eine LĂ€nge von 2285 Metern. Diese Teilstrecke wurde 1956 in Betrieb genommen und ist vor allem fĂŒr die winterliche Nutzung des Dachsteins bedeutend, da die Bergstation Krippenstein auf 2100 m Ausgangspunkt fĂŒr die vorhandenen Skiabfahrten ist und sich das Skigebiet “Freesports Arena Dachstein Krippenstein” besonders bei Freeridern zunehmender Beliebtheit erfreut. Ihre Fahrzeit betrĂ€gt 5,8 Minuten, wobei sie eine Geschwindigkeit von 10 m/s (= 36 km/h) erreicht. Auch sie wurde generalsaniert, wobei auch hier die KapazitĂ€t auf 60 Passagiere aufgestockt wurde. Von hier aus ist die neu errichtete Aussichtsplattform 5 Fingers nach einem 20-minĂŒtigen FuĂweg erreichbar.
Die dritte Teilstrecke wurde 1961 eröffnet und ist seither unverĂ€ndert in Betrieb. Sie fĂŒhrt mit einer Geschwindigkeit von 7 m/s (= 25,2 km/h) hinab zur sogenannten Gjaidalm.
Die vierte Teilstrecke, welche von der Gjaidalm Richtung Dachstein hĂ€tte fĂŒhren sollen, wurde nie gebaut. Der Gletscher wurde schlieĂlich mit der Dachstein-SĂŒdwandbahn von Ramsau am Dachstein aus erschlossen. Vom Skigebiet Dachsteingletscher gibt es eine 25 Kilometern lange Offpisten-Abfahrt, die DachsteinĂŒberquerung, bis nach Obertraun â eine RĂŒckkehr mit dem Lift ist nicht möglich.
Die ehemalige Kaserne Oberfeld wurde nicht ĂŒber die Dachstein Krippenstein-Seilbahn versorgt, sondern hatte eine eigene, aus zwei Sektionen (Mittelstation Krippenbrunn) bestehende Gruppenpendelbahn. Diese Bahn hatte jedoch nur beschrĂ€nkt öffentlichen Betrieb. Somit bestand die wohl kuriose Möglichkeit, um einen ganzen Berg eine Seilbahnrundfahrt unternehmen zu können. Diese Bahn wurde inzwischen abgebaut.
Im FrĂŒhjahr 2007 wurde mit der kompletten Sanierung der Teilstrecke 2 begonnen, die Teilstrecke 1 wurde erst im Herbst des Jahres neu gebaut und unmittelbar vor dem Wintersaisonstart eröffnet. 2018 wurde die Rieseneishöhle neu inszeniert.
Betrieben wird die Seilbahn von der Oà Seilbahnholding, die auch den Besuchsbetrieb der Dachsteinhöhlen innehat.