Freies Radio Salzkammergut mit Workshop zu inklusiver Medienarbeit im Zentrum von Bad Ischl


Berührungsängste abgebaut und einfach Spaß gehabt beim gemeinsamen Radiomachen haben Anfang Juli Menschen mit und ohne Behinderung in Bad Ischl. Auf Einladung des Freien Radios Salzkammergut (FRS) erarbeiteten 14 Teilnehmer:innen gemeinsam unterschiedliche Radioprodukte. Das Finale war eine 90-minütige Live-Sendung mitten aus dem Stadtzentrum, wo das FRS sein Außenstudio direkt vor der Trinkhalle aufgebaut hatte.

„Hören, senden, MITGESTALTEN“ – das ist das Prinzip des Freien Radios Salzkammergut (FRS), das als offenes Bürger:innen-Radio Menschen ermöglicht, ihre eigenen Ideen als Radiosendung zu verwirklichen. Dass das mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und unabhängig von den Vorkenntnissen funktionieren kann, zeigt ein Workshop, der am 30. Juni und 1. Juli in Bad Ischl stattfand. Zusammen mit den Experten Ernst Tradinik und Lukas Adler widmete sich das FRS dem Thema „Inklusive Medienarbeit“ und gestaltete zwei spannende Radiotage, an denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Radio machen konnten. 

14 Personen, u.a. von der Lebenshilfe Bad Ischl und Vöcklabruck, lernten an Tag eins Radio-Basics wie: Was muss ich bei einer Audio-Aufnahme beachten? Wie kann ich ein Interview führen? Das erworbene Wissen wurde gleich angewendet. In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmer:innen des Workshops Interviewfragen und schwärmten, mit Aufnahmegeräten ausgestattet, im Zentrum von Bad Ischl aus. Sie interviewten Passant:innen zu Themen wie dem soeben stattgefundenen Bad Ischler Stadtfest, stellten aber auch brisantere Fragen, wie jene nach der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Besonderen Schwerpunkt legte das ganze Workshop-Team darauf, dass die gesamte Arbeit zwischen Menschen mit und Menschen ohne Behinderung auf Augenhöhe stattfand, was gut gelungen ist: „Ich lieb das Radiomachen einfach so, es gibt mir so viel Kraft“, meinte eine Teilnehmerin.

Mit den Erfahrungen des ersten Workshop-Tages bereiteten sich die Teilnehmer:innen am Tag zwei auf das Finale vor: eine 90-minütige Livesendung. In einer gemeinsamen Redaktionssitzung beschlossen die „frisch g‘fangten“ Radiomacher:innen einen Titel für die Sendung, sowie Inhalte, Musik und eine Rollenverteilung. Schließlich live on air im gesamten Sendegebiet des FRS kam jede:r der 14 Teilnehmer:innen zu Wort. Speziell dabei war auch der Austragungsort der Sendung. Das FRS-Team hatte sein mobiles Live-Studio vor der Trinkhalle, mitten im Stadtzentrum Bad Ischls aufgebaut. Das machte natürlich auf sich aufmerksam, und Passant:innen näherten sich interessiert und nahmen neugierig Kontakt auf zum diversen Radio-Team an Reglern und Mikros. So konnte ein weiteres Ziel des zweitägigen Workshops erreicht werden: inklusive Medienarbeit im öffentlichen Raum sichtbar machen und Berührungsängste abbauen.

Um diesen Workshop möglich zu machen, hat das FRS unter Begleitung der Experten Ernst Tradinik und Lukas Adler schrittweise Kompetenzen im Bereich der inklusiven Medienbildung aufgebaut. Bereits seit Februar 2025 werden Erfahrungen gesammelt mit der monatlich stattfindenden Sendung „Was ist schon normal?!“, die Beschäftigte der Lebenshilfe Bad Ischl in Kooperation mit dem FRS gestalten. Alle Ausgaben dieser Sendung, sowie auch den Mitschnitt der spannenden Live-Sendung mitten aus Bad Ischl, stehen zum Nachhören bereit auf freiesradio.at.

©RFS

Über den Autor

Markus Raich
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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