Herzmedizin auf höchstem Niveau: OÖ setzt nächsten Schritt für künftige Herztransplantationen am Kepler Universitätsklinikum

Oberösterreich setzt einen wichtigen Schritt in der hochspezialisierten Herzmedizin: Mit dem Antrag bei der Bundeszielsteuerungskommission (BZK) Ende März 2025 will Gesundheitslandesrätin LH-Stellvertreterin Mag.aChristine Haberlander den nächsten Schritt in der Herzmedizin für Oberösterreich setzen und ein Herztransplantationszentrumam Kepler Universitätsklinikum in Linz etablieren. Derzeit werden diese Eingriffe nur in Wien, Innsbruck und Graz durchgeführt. Damit sollen künftig auch in Oberösterreich Herztransplantationen möglich werden. In Oberösterreich könnten damit im Jahr 2026 Herztransplantationen durchgeführt werden.

Die Herzmedizin in Oberösterreich ist international im Spitzenfeld. Das KeplerUniversitätsklinikum in Linz bietet bereits seit Jahren sehr erfolgreich alle medikamentösen, interventionellen und chirurgischen Therapie-Optionen zur Versorgung von Herzinsuffizienz an –mit Ausnahme der Herztransplantation. Das könnte sich in naher Zukunft ändern, wenn alle Voraussetzungen für ein Zentrum für Herztransplantationen in Linz erfüllt sind.

Am Kepler Universitätsklinikum werden jährlich die meisten herzchirurgischen Eingriffe in Österreich (Anmerkung: mehr als 1.500 herzchirurgische Eingriffe unter Einsatz der HerzLungenmaschine) durchgeführt und seit 2019 ein erfolgreiches Kunstherzprogramm mit internationalen Überlebensraten von 80 Prozent im ersten Jahr betrieben. Als eines der führenden Kinderherzzentren Europas bietet das Kepler Universitätsklinikum zudem die nötige Kontinuität in der Versorgung – viele LangzeitpatientInnen benötigen im Erwachsenenalter eine Transplantation. Hinzu kommt eine Spitzenexpertise: Mehrere Mediziner verfügen über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Herztransplantationschirurgie. Die gesamte Versorgungskette ist bereits vorhanden – es fehlt lediglich der letzte Schritt: die Transplantation selbst.

Kepler Universitätsklinikum-Geschäftsführer Dr. Franz Harnoncourt, Gesundheitslandesrätin LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, Univ.-Prof. Dr. Andreas Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Foto: Land OÖ/Peter Mayr

Höchsten Fallzahlen in Österreich: Mehr als 1.500 herzchirurgische Eingriffe

Die terminale Herzinsuffizienz ist weiterhin eine der tödlichsten Erkrankungen mit einer Mortalität von über 70 Prozent. Im Endstadium ist diese Herzschwäche nur durch eine Herztransplantation oder eine Kunstherzimplantation behandelbar. An der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie des Kepler Universitätsklinikums wird die gesamte Palette der derzeit weltweit gängigen Herzoperationen, inklusive sämtlicher kinderherzchirurgischer Eingriffe am Kinderherz Zentrum, angeboten. Dabei werden die neuesten Operationsmethoden erfolgreich zum Einsatz gebracht. Die dadurch erzielten chirurgischen Ergebnisse liegen sowohl im nationalen als auch internationalen Vergleich nachweislich im Spitzenfeld. Neben dem großen Behandlungsspektrum und den exzellenten Ergebnissen sprechen aber auch die hohen Fallzahlen für sich. Im gemeinsam mit dem Klinikum Wels-Grieskirchen etablierten oberösterreichischen Referenzzentrum für Herz-, Gefäß-, und Thoraxchirurgie werden jährlich die meisten herzchirurgischen Eingriffe in Österreich (mehr als 1.500 große herzchirurgische Eingriffe unter Einsatz der Herz-Lungenmaschine) durchgeführt.

Ergänzt wurde dieses umfassende Behandlungsspektrum im Jänner 2019 durch die erste Kunstherzimplantation (LVAD) in Oberösterreich. Beim erfolgreich etablierten LVAD-Programm war es möglich, vom Start weg Ergebnisse zu erzielen, die sich mit international renommierten Kunstherz-Zentren messen können (1 Jahres Überlebensrate: 80Prozent). Damit ist es dem Kepler Universitätsklinikum gelungen, die bis dahin in Oberösterreich bestehende chirurgische Behandlungslücke lebensbedrohlich an Herzinsuffizienz erkrankten Patientinnen und Patienten zu schließen. Somit ist die Herztransplantation (HTX) die einzige aktuell in Oberösterreich nicht angebotene herzchirurgische Therapieform.

Das Kinderherz Zentrum hat sich zu einem der führenden Zentren in Europa entwickelt und es besteht eine enorme Expertise im Bereich der Behandlung angeborener Herzfehler. Es werden die komplexesten Operationen mit sehr guten Ergebnissen und geringer Sterblichkeit bereits durchgeführt.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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