Angebote des Integrationsressorts deutlich ausgebaut – OÖFamilienbund mit neuen Beratungsangeboten im digitalen Raum

Ein Jahr nach den Halloween-Ausschreitungen: Bilanz und Ausblick

Im Laufe des vergangenen Jahres hat das Integrationsressort des Landes Oberösterreich Angebote im Bereich der Jugendarbeit und Gewaltprävention ausgebaut. Unter dem Titel „Respekt OÖ“ wurde ein Maßnahmenpaket unter Einbindung von Expert/innen der Jugendarbeit und NGOs (Volkshilfe OÖ, SOS Menschenrechte, Verein Neustart) präsentiert. 

Insbesondere die Workshops für Schüler/innen im Rahmen von „Jugend im Dialog“ sowie mit dem neuen „Respekt OÖ“-Schwerpunkt wurden von Schulen im Nachgang der Halloween-Ereignisse vermehrt angefragt und gebucht. Der Fokus bei der Abhaltung liegt insbesondere bei Schulen im Zentralraum mit einem hohen Anteil von Schüler/innen mit Migrationshintergrund. 

Workshops „Jugend im Dialog“ und „Respekt.OÖ“ seit Jahresbeginn:

Themen der Workshops:
• Team und Gemeinschaft, Ausgrenzung und Konflikte
• Zivilcourage und „Nein“-Sagen
• Auseinandersetzung mit und Verhinderung von Gewalt
• Heimat und Identität
• Cybermobbing, Rollenbilder und Geschlecht
• Fake News & Hate Speech

Gewalt-Präventions-Workshops für junge Asylwerber mit dem Verein Neustart 

60 % der Beteiligten bei den Halloween-Ausschreitungen waren Minderjährige (92 Personen), 63 % der Beteiligten waren ausländische Staatsbürger. Als weiterer Schwerpunkt wurden daher auch die Gewaltprävention bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) ausgebaut. Jene Asylwerberinnen und Asylwerbern, die bei den Ausschreitungen dabei waren, wurden einem AntiGewalt-Training zugewiesen bzw. erfolgten in Einzelfällen auch Verlegungen in andere Quartiere.

Bei den Anti-Gewalt-Trainings von Neustart lernen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF), die in Situationen zu gewalttätigen Handlungen tendieren, Verantwortung für ihr gewalttätiges Handeln zu übernehmen und künftig Situationen gewaltlos zu lösen.

Ausweitung von Peer-Ausbildungen in Migranten-Communitys 

Hierbei werden kulturelle und sprachliche Kompetenz von Migrant/innen genutzt, indem sie zu Coaches und Peers ausgebildet werden, um dann in den eigenen Communitys Informations-, Sensibilisierungs- und Präventionsarbeit zu leisten. Durch das Peer-System wird die Akzeptanz der Inhalte gefördert. 

Ausgebildete Peers veranstalten Workshops zu den Themen Gewalt (Prävention), gewaltfreie Erziehung, gewaltfreies Aufwachsen und Gewaltschutz. Zielgruppe für die Ausbildung sind Jugendliche sowie Frauen und Männer ab 18 Jahren. Die Ausbildung zum Coach bzw. Peer erfolgt im Zuge eines Schulungs-Lehrgangs mit insgesamt 91 Unterrichtseinheiten. 

Dieses Projekt bereits zuvor in der türkischen Community umgesetzt und als Ableitung aus den Halloween-Ausschreitungen auch auf syrische und afghanische Communitys ausgeweitet.

Familienbund OÖ-Obmann Vize-Bürgermeister Martin Hajart, Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Stadtpolizeikommandant Brigadier Karl Pogutter präsentieren die Ableitungen und Maßnahmen, die infolge der Halloween-Ausschreitungen 2022 getroffen wurden.
Fotos: Land OÖ

Weitere Projekte und Infos zum Thema finden Sie unter:

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/523286.htm

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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