Erfolgreiche Zusammenarbeit von Österreichischer Gesundheitskasse und Land Oberösterreich wird ausgebaut
Rund 130.000 Menschen in Österreich leiden an Demenz – bis 2050 wird sich diese Zahl verdoppeln. Ab dem 60. Lebensjahr verdoppelt sich das Risiko an Demenz zu erkranken alle fünf Jahre. Vor dem 65. Lebensjahr sind nur wenige betroffen, ab dem 85. Lebensjahr jeder Zehnte. Die Todesursache Demenz hat sich in Oberösterreich in den letzten 10 Jahren mehr als vervierfacht (2012: 142 Fälle; 2022: 626 Fälle).
• 52,2 % der Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen weisen eine diagnostizierte Demenzerkrankung auf.
• Der Anteil an Demenz erkrankten Bewohnerinnen und Bewohner liegt darüber. Im Haus der Senioren des Diakoniewerks in Linz sind es beispielsweise bereits rund zwei Drittel der Bewohnerinnen und Bewohner.
Aus diesem Grund wird bereits jetzt in der Versorgung der Älteren ein besonderes Augenmerkt auf Demenz gelegt:
• Im Zuge der Initiative „Netzwerk Demenz“ von Österreichischer Gesundheitskasse und Land Oberösterreich wurden Alten- und Pflegeheime mit einem Schwerpunkt Demenz definiert, diese Anzahl wird nun verdoppelt.
• Mittlerweile verfügen fast alle oö. Pflegeheimen über demenzspezifische Angebote wie bspw. Demenz-Wohngruppen, spezielle Therapeutische Ansätze.
• Für Pflegekräfte wurde eine eigene Weiterbildung im Bereich Demenz etabliert (Demenztrainer oder Aktivtrainer).
• Seit 1. Jänner 2023 wird Demenz stärker bei der Pflegegeldeinstufung berücksichtigt.

(C) Land OÖ/Denise Stinglmayr
Netzwerk Demenz ist Erfolgsprojekt der ÖGK und Land OÖ
In OÖ wurde von der Österreichischen Gesundheitskasse und dem Land Oberösterreich das einzigartige Netzwerk Demenz gegründet, um Herausforderung strukturiert und gemeinsam mit Stakeholdern anzugehen. Es wurde eine Versorgungsinfrastruktur aufgebaut, die im Wesentlichen aus zwei Säulen besteht:
- Regionales Angebot in Form von 11 Demenzservicestellen zur
Unterstützung speziell von Betroffenen und deren Angehörigen - Spezielle Alten- und Pflegeheime mit einer sogenannten integrierten Demenzversorgung oder Demenz-Hilfe
Alten- und Pflegeheime mit integrierter Demenzversorgung werden verdoppelt
Die gemeinsam von ÖGK und Land OÖ entwickelte Demenz-Hilfe für Alten- und Pflegeheime wird – in verbesserter Form – ausgebaut. Künftig läuft das Programm an zehn Standorten in Oberösterreich. Zu den bestehenden fünf Heimen kommen diese fünf Heime neu hinzu:
• Kalham
• Sierning
• Ebensee
• 2x Linz (Seniorenzentrum Keferfeld/Oed sowie Haus für Senioren des Diakoniewerks).
Bisher bestehende Heime:
• Haus Neustadt (Magistrat Wels)
• Haus für Senioren Wels (Diakonie)
• Haus für Senioren Mauerkirchen (Diakonie)
• Ternberg
• Peuerbach
Das Projekt sichert neben der guten hausärztlichen Versorgung (in allen 136 Altenund Pflegeheimen ohnehin Standard) zusätzliche Hilfe für Demenzkranke durch Fachleute für Psychologie, Demenz-Training und Pflege. Bei Erfolg wird das Modell – es läuft bis 2025 im Pilotbetrieb – weiter ausgerollt. Das Angebot in den Heimen komplettiert die wohnortnahe Demenz-Versorgung durch die elf bestehenden Servicestellen mit ihren umfangreichen Testungs-, Beratungs- und Trainingsleistungen.
Weitere Infos finden Sie unter: