UNTERWEGS MIT NETZ UND HAKEN – Fischerei in Oberösterreich

Paniert, gedünstet, in Sauce, gebraten, geräuchert oder gegrillt – Fisch ist ein echter Allrounder und dabei stets gesund und nahrhaft, besonders dann, wenn er aus Oberösterreich kommt. „Angeboten wird regionaler Fisch von Hobby- und Berufsfischern und bäuerlichen Betrieben. Zuletzt hat sich gerade auf den Höfen einiges in punkto Fischproduktion getan. Neben der klassischen Teichwirtschaft nimmt die Zahl der Betriebe mit Indoor-Anlagen, sogenannten Kreislaufanlagen, beständig zu. Hier liegt großes Potential für die Steigerung des Selbstversorgungsgrades. Über den Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) kofinanziert das Land OÖ die relativ kapitalintensiven Investitionen“, so Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. 

Nichtsdestotrotz ist und bleibt die Fischproduktion in Oberösterreich kleinstrukturiert und bäuerlich geprägt. Hinsichtlich Betriebs- und Produktionszahlen trifft der Satz: Qualität vor Quantität treffend zu. „Hohe Tierhaltungs- und Produktionsstandards werden anders als in Ländern mit Massentierhaltung in Aquakulturen – Stichwort Tilapia, Pangasius und Lachs – über mengenmäßige Überlegenheit und Preisführerschaft gestellt“, so AgrarLandesrätin Michaela Langer-Weninger.

Insgesamt 60 Fischzuchtbetriebe gibt es im Land ob der Enns – Tendenz steigend. „Zum Glück“, meint Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger: „Der Selbstversorgungsgrad ist mit sieben Prozent verglichen zu anderen landwirtschaftlichen Sparten noch sehr gering und sollte im Hinblick auf die Versorgungssicherheit und Preisstabilität jedenfalls ausgebaut werden.“

 Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger zu Besuch bei Fischerei Höplinger
 Foto: Land OÖ/Tina Gerstmair

Eine gute Nachricht für Bäuerinnen und Bauern, die auf der Suche nach einer vielversprechenden Betriebsidee oder einem neuen Einkommensstandbein sind. Bestrebungen dahingehend werden vom Land Oberösterreich gefördert. „Wir sind an einer steigenden Inlandsproduktion sehr interessiert und unterstützen daher gerne den Ausbau des Fischereiwesens durch Beratung und Finanzierung“, betont LRin Langer-Weninger.

FÖRDERUNGEN: Für mehr Betriebe & mehr Fisch  

Die finanziellen Hilfestellungen des Landes Oberösterreichs gliedern sich in drei Fördertöpfe: die allgemeine Fischereiförderung, Präventionsmaßnahmen zur Abwehr fischfressender Prädatoren sowie die Förderung bäuerlicher Fischproduktion. Gemeinsam mit dem Bund wird seit dem Vorjahr auch die ökologisch wertvolle, extensive und biologische Bewirtschaftung von Teichen gefördert. In Summe hat das oö. Agrarressort im Vorjahr 110.000 Euro an Landesmitteln in fischereiökologische Maßnahmen investiert. Weitere 125.000 Euro wurden 2022 aus dem europäischen Fischereifonds EMFAF durch das Land OÖ ausgeschüttet. 

EMFAF: Wesentliches Mittel zur Ankurbelung der Inlandsproduktion 

Der Europäischen Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) der von der EU und ihren Mitgliedsstaaten kofinanzierte wird, ist als zentrales Instrument zur Steigerung der Eigenversorgung installiert worden. Die neue Förderperiode bis 2027 hat im Vorjahr begonnen und sieht Investitionsförderung für die Binnenfischerei sowie Aquakulturen vor. Weitere Maßnahmen werden im Bereich des Innovationsmanagments, der Vermarktung und der Verarbeitung gesetzt.

Bilanz der abgelaufenen Förderperiode 

In Oberösterreich konnten durch den EMFF (nunmehr EMFAF) insgesamt 55 Projekte gefördert werden. Dafür stand ein Länderkontingent von 2,9 Millionen Euro zur Verfügung. Der größte Teil davon war für die Finanzierung von neuen Aquakulturen zweckgewidmet (1,8 Millionen Euro). Auch die Vermarktung und Verarbeitung wurde mit einer Million Euro kräftig bezuschusst. Dementsprechend sieht auch die Verteilung bei den 55 genehmigten und geförderten Projekten aus: 5 sind der Binnenfischerei zuzuordnen, 30 der produktiven Aquakultur und 20 eingereichte Förderanträge hatten die Vermarktung und Verarbeitung von Fisch zum Ziel. 

Paradebeispiele wie aus Tradition, Zukunftsvision, nachhaltigem Konzept und zweckgerichteter Förderung vielversprechende Familienunternehmen werden können, sind die im Rahmen der heutigen Pressefahrt besuchten Betriebe der Familie Glück (Mauerkirchen) und Familie Höplinger (St. Wolfgang).

Weitere Informationen finden Sie unter:

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/522590.htm

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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