Das Bildungs- und Betreuungsangebot in Krabbelstuben, Kindergärten und Horten hat sich für berufstätige Eltern gegenüber dem Vorjahr in Oberösterreich kaum verbessert – vor allem im ländlichen Raum. Das zeigt die aktuelle IFES-Erhebung im Auftrag der AK Oberösterreich. Im Bezirk Gmunden hat sich die Zahl jener Gemeinden, die vollzeittaugliche Kinderbildungs- und -betreuungsplätze anbieten, im Vergleich zum Vorjahr von drei auf sieben gesteigert. In der Gesamt-Kategorie sind fünf Gemeinden in die Kategorie 1A aufgestiegen (Ebensee, Laakirchen, Ohlsdorf, Pinsdorf und St. Wolfgang).
Mit ihrem Kinderbetreuungsatlas bietet die Arbeiterkammer Oberösterreich einen umfassenden Überblick über das Angebot an Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreichs Kindergärten, Krabbelstuben und der Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder, wie zum Beispiel im Hort. Im Auftrag der AK hat das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) die entsprechenden Daten erhoben und ausgewertet. Vier Kriterien sind für die Gesamt-Kategorienbildung besonders wichtig, um Eltern eine Vollzeitarbeit zu ermöglichen: der Umfang der täglichen Öffnungszeiten, das Angebot eines Mittagessens, die Sommerbetreuung und die Summe der Schließzeiten im Laufe eines Arbeitsjahres in Krabbelstuben, Kindergärten und in der Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder. Zudem wurde das Angebot nach drei Altersgruppen (Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige, Volksschulkinder) aufgeschlüsselt. Gemeinden konnten somit maximal zwölf Kriterien erfüllen.
Fünf neue 1A-Gemeinden im Bezirk Gmunden
Gemeinden, die mindestens elf der zwölf definierten Kriterien erfüllen, werden in der Gesamtkategorie als 1A-Gemeinde eingestuft. Mehr als ein Drittel aller Gemeinden im Bezirk Gmunden erfüllt dieses Top-Angebot. Die höchste Einstufung haben im Bezirk Gmunden heuer folgende sieben Gemeinden erreicht: Bad Ischl, Ebensee, Laakirchen, Ohlsdorf, Pinsdorf, Scharnstein und St. Wolfgang.
Der Bezirk liegt damit weit über dem Oberösterreich-Durchschnitt von 18,7 Prozent. Grünau im Almtal hat gegenüber dem Vorjahr den 1A-Status verloren. In der Gemeinde wird zwar jetzt auch ein Mittagessen für Volksschulkinder angeboten, aber die Schließzeiten in den Ferien und über das gesamte Arbeitsjahr haben sich verlängert, sodass die Gemeinde in Summe auf C abgerutscht ist.
Sechs der 20 Gemeinden im Bezirk Gmunden fallen heuer in die Kategorie A (2022: 4). Drei Gemeinden wurden als B-Gemeinde eingestuft, zwei (2022: 3) als C- und eine als D-Gemeinde (2022: 2). Erfreulich ist, dass es im Bezirk Gmunden keine Gemeinde gibt, die weniger als drei der zwölf möglichen Kriterien erfüllt und damit in die niedrigste Kategorie E eingestuft werden musste.
Verbesserungen beim Betreuungsangebot für Unter-Dreijährige
Der Kinderbetreuungsatlas schlüsselt das Angebot auch nach den einzelnen Alterskategorien auf. Wie im Vorjahr ist Bad Ischl die einzige Bezirksgemeinde, die für Unter-Dreijährige ein vollzeittaugliches Betreuungsangebot anbietet.
Erfreulich ist, dass die Zahl der A-Gemeinden von drei auf neun angestiegen ist. Sechs Gemeinden erfüllten die Kriterien für die Kategorie C (2022: 13). Drei Gemeinden (2022: 2) erfüllten nur eines oder überhaupt keines der geforderten Kriterien und mussten in dieser Altersgruppe in die Kategorie E eingestuft werden: Hallstatt, Obertraun und Roitham.
Sechs Gemeinden mit 1A-Angebot für Drei- bis Sechsjährige
Deutlich besser schaut es bei der Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen aus: Mit sechs Gemeinden erfüllen überdurchschnittlich viele die 1A-Kriterien. Das sind drei mehr als im Vorjahr. Überdurchschnittlich viele Gemeinden – rund 45 Prozent – finden sich auch in der Kategorie A (OÖ-Schnitt: 20,1 Prozent) wieder. Somit verfügt Dreiviertel der Gemeinden im Bezirk Gmunden bei den Drei- bis Sechsjährigen über ein Top-Betreuungsangebot.
Gutes Angebot bei der Nachmittagsbetreuung von VS-Kindern
Auch bei der Betreuung der Volksschulkinder zeigen sich Verbesserungen. Die Zahl der A-Gemeinden ist um vier auf neun angestiegen. Ihr Anteil beträgt überdurchschnittliche 45,0 Prozent (OÖ: 22,2 Prozent). Vier Gemeinden sind der Kategorie B zuzuordnen und sechs gehören der Kategorie C an. Keine Gemeinde ist bei den Volksschüler:innen in niedrigsten Kategorien D und E einzureihen.
