„Integration gelingt in Oberösterreich durch Deutsch, Arbeit und Respekt. Deutsch ist der Schlüssel zu unserer Gesellschaft und Grundlage zur Verständigung. Dazu brauchen wir wirksame und zielgruppengerechte Deutschangebote. Deswegen haben wir die Sprachförderungen in Oberösterreich auf den Prüfstand gestellt und wollen sie anhand der Ergebnisse neu aufstellen.“ – Integrations-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
„Oberösterreich zeichnet sich als Wirtschaftsstandort aus, der von internationalem Zuzug geprägt ist. Es kommen Menschen mit unterschiedlichen Vorrausetzungen, Perspektiven und Lebensrealitäten. Über ein entsprechend differenziertes und laufend zu adaptierendes Deutschkurs-Angebot in Oberösterreich bemüht sich das Land, dieser Dynamik und Diversität gerecht zu werden. Denn die Deutschkompetenzen sind ein wichtiges Vehikel für ein selbstverantwortliches Leben, sie fördern die Selbstwirksamkeit wie auch die Selbsterhaltungsfähigkeit. – Dipl.-Soz. Kenan Güngör
Das Erlernen der deutschen Sprache ist in Oberösterreich Grundvoraussetzung für Integration und gesellschaftliche Teilhabe. Zudem eröffnet sie den Weg in den Arbeitsmarkt und die Selbsterhaltung. Es braucht dafür den Willen der Zuwanderer, Deutsch zu lernen, aber auch ein entsprechendes Angebot der Aufnahmegesellschaft.
Im März 2021 hat der Landesrechnungshof einen kritischen Bericht zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Oberösterreich vorgelegt. Kritikpunkt war vor allem die fehlende Messbarkeit der Wirkung von Maßnahmen und Förderungen. Das hat Integrations-Landesrat Hattmannsdorfer zum Anlass genommen, die Deutsch-Förderstrukturen in Oberösterreich auf Treffsicherheit untersuchen zu lassen. Im Juni 2022 erfolgte der Auftakt für die Studie „Bedarfsanalyse & Evaluierung der Deutschlernstrukturen in Oberösterreich“, deren Ergebnisse nun vorliegen. Für Landesrat Hattmannsdorfer war von Beginn an klar, dass es in der Struktur der Deutschförderungen Änderungen braucht – die im Jahr 2022/23 gesetzten neuen Maßnahmen wurden jetzt auch von den Studienergebnissen bestätigt.
Diese Ableitungen wurden aus den Studienergebnissen getroffen:
1. Deutsch und Alphabetisierung bereits in der Grundversorgung
Erhebungen in den Grundversorgungseinrichtungen zeigen einen hohen Alphabetisierungsbedarf bei Asylwerbern. Daher sollen Deutsch- und Alphabetisierungskurse für Asylwerber mit hoher Bleibeperspektive (Syrer) vermehrt bereits in der Grundversorgung angeboten werden. Damit wird eine Tagesstruktur geschaffen und es erfolgt bereits eine Qualifizierung für den Arbeitsmarkt.
2. Neue niederschwellige Angebote für die Alltagskommunikation
Damit Asylwerber rasch die Alltagssprache erlernen, wird ein neues, niederschwelliges Kursangebot abseits der bisherigen Kategorien geschaffen. Konkret werden die „Hallo in OÖ“-Kurse, die 2022 speziell für Ukraine-Vertriebene angeboten wurden, auch für die Zielgruppe der Syrer, die eine hohe Bleibeperspektive haben, ausgeweitet. Ein entsprechendes Pilotprojekt wird auch gemeinsam mit dem ÖIF geplant.
3. Ausbau von zielgruppenorientierten Sprachkursen für Mütter mit Kinderbetreuungs-Pflichten (wie z.B. Mama lernt Deutsch, Kommunikations-Kurse)
Für Mütter mit Kinderbetreuungspflichten braucht es maßgeschneiderte Kurse. Die „Mama lernt Deutsch“-Kurse, bei der den Müttern Sprache für den Alltagsgebrauch vermittelt und parallel auch Kinderbetreuung angeboten wird, nehmen auf diese Konstellation Rücksicht. Diese Formate werden daher weiter zielgerichtet ausgebaut.
4. Neue Konzeption von Deutsch in Betrieben
Besonders am Arbeitsmarkt ist die deutsche Sprache ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Das Deutschangebot in Firmen wird daher den veränderten Herausforderungen in der Arbeitswelt angepasst und ein eigenes Förderangebot für Unternehmen und Betriebe aufgelegt. Damit sollen Mitarbeiter/innen unkompliziert und breitflächig ihre Deutschkenntnisse verbessern können.
5. Ausbau digitaler Lerninhalte
Kurs-Teilnehmer wiederholen Lerninhalte vor allem digital mit dem Smartphone via Sprachlern-Apps und soziale Plattformen. Geplant sind daher Kooperationen mit Sprachlern-Apps mit der Einführung eigener „OÖ-Sprachpakete“, damit die deutsche Sprache sowie Kenntnisse zu Oberösterreich spielerisch erlernt werden können.
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