Die Macht der Kohlenstoffspeicherung
Der Runde Tisch Holz ist zu einem Fixpunkt im Jahreskreis des OÖ Agrarressorts unter LRin Michaela Langer-Weninger geworden. Bewusst, wie sie betont, denn: „Im Wald liegt die Antwort für eine nachhaltigere Zukunft.“ Thematisiert wurden beim Runden Tisch mit 20 namhaften Vertretern der gesamten österreichischen Forst- und Holzwirtschaft folgende Schwerpunkte: die Borkenkäfersituation, die Schadholzmengen, der Holzmarkt und die Holzressourcen in Oberösterreich.
Heuer wurde aber auch ganz gezielt der Klimaschutzaspekt aufs Tapet gebracht. Die entsprechende Expertise hierzu brachte BOKU-Professor Dr. Hubert Hasenauer mit an den Tisch. Er referierte über die Ökosystemleistung der Kohlenstoffspeicherung im Wald und im Holz.
Ein Höhepunkt des Runden Tisches war die Eröffnung der neuen Holzinstallation vor dem Linzer Landhaus. Fünf Hängezelte mit Informations-Transparenten laden die Menschen dazu ein, mehr über den Wald und den Wirtschaftsfaktor Holz zu erfahren. Die beiden Initiatoren LRin Michaela Langer-Weninger und pro:Holz Oberösterreich Obmann Georg Adam Starhemberg erklären: „Diese Aktion soll das Interesse der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher am Baustoff Holz wecken. Wir wollen die Menschen aber auch dafür sensibilisieren, dass ein nachhaltig bewirtschafteter Wald der beste Klimaschützer ist.”

Fotos: Land OÖ/Margot Haag
Holz: Nachwachsendes Kapital der Zukunft
Der nachwachsende Rohstoff Holz ist ein wesentliches Schlüsselelement im Kampf gegen den Klimawandel und Teil der Lösung dieser globalen Herausforderung. „Die größten Hebel für Klimaschutz und Bioökonomie sind eine verstärkte Holzverwendung und eine aktive Waldbewirtschaftung“, ist LRin LangerWeninger überzeugt: „Dadurch wird auch das Wachstum und die Vitalität unserer Wälder erhöht.“
Förderung klimafitter und artenreicher Wälder
Ökologische Vielfalt ist ein Grundprinzip der waldbaulichen Förderung. Im Rahmen der Aufforstungen der vergangenen Jahre, war die Herstellung eines Mischwaldes Voraussetzung für eine kofinanzierte Förderung von EU, Bund und Land Oberösterreich. „8,6 Mio. Euro sind in den vergangenen zwei Jahren, für die Aufforstung mit klimafitten Baumarten und nachfolgenden Pflegemaßnahmen eingesetzt worden. Durch die fleißigen Hände der Waldbäuerinnen und -bauern sind in den vergangenen Jahren Millionen an Douglasien, Eichen, Tannen, Fichten, Buchen und Lärchen gepflanzt worden. Allein in den Jahren 2021 und 2022 gab es Förderanträge für 2,5 Mio. Jungbäume in Oberösterreich“, berichtet Forst-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
Nicht nur die Aufforstung, sondern auch die Waldökologie wird im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gezielt gefördert. In den Jahren 2021 und 2022 wurden rund 320.000 Euro an waldökologischen Maßnahmen bewilligt. Unter solche Maßnahmen fallen beispielsweise der Schutz von besonderen Veteranenbäumen und Horstbäumen, das Belassen von stehendem Totholz und das Anbringen von Nistkästen. In Summe soll das den Artenreichtum und die Biodiversität im Oberösterreichischen Forst fördern.
Klima schützen, Wald nützen
Immer wieder gibt es Vorstöße und Meinungsmache dafür, die Wälder sich selber zu überlassen – angeblich, weil dadurch der maximale Klimaschutzeffekt erzielt werden kann. Das stimmt so aber nicht, denn die CO2-Speicherleistung von Wäldern ist bei einem 40- bis 60-jährigen Bestand am höchsten. Für die Pläne der EU, auf 10% der Waldfläche Außernutzungsstellungsmaßnahmen durchzuführen, hat LRin Langer-Weninger daher nur ein klares „NEIN“ übrig. Oberösterreichs Forst-Landesrätin betont: „Mein Ansatz ist: Klima schützen, Wald nützen. Das kommt allen, der Natur, unserer Lebensqualität und auch unserer Wirtschaft zu Gute. Eine Außernutzungstellung dagegen hätte weitreichende Folgen für die Umwelt, die dringend notwendige Dekarbonisierung, aber auch die Waldpflege und die regionale Wirtschaft. Bei einer Reduktion der derzeit durchschnittlich eingeschlagenen Holzerntemenge um zehn Prozent wären in den Branchen, die der Forst- und Holzwirtschaft anhaften, insgesamt 26.000 Arbeitsplätze gefährdet. Der Beitrag zur gesamten Bruttowertschöpfung würde sich um 1,8 Milliarden Euro verringern. Ein solches Minus an Wertschöpfung und Arbeitsplätzen sind wir nicht bereit, hinzunehmen!”
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