„Der dynamische Zuwachs bei den Ein-Personen-Unternehmen (EPU) ist sehr erfreulich: In den letzten drei Jahren konnte ein Anstieg von über 1.500 EPU pro Jahr verzeichnet werden, was auf eine kontinuierliche Nachfrage nach selbständiger Tätigkeit hinweist. EPU sind mit 53.732 Unternehmerinnen und Unternehmern in Oberösterreich ein wachsender wirtschaftlicher Faktor mit stabilen Geschäftsmodellen. Sie sind Kooperationspartner von KMU, regionale Anker, innovative Dienstleister und exportieren sogar. Es ist wichtig, diese positive Entwicklung zu unterstützen und den EPU-Sektor als wichtigen Bestandteil der Wirtschaft zu fördern“, erklärt Michael Stingeder, EPU-Sprecher der WKO Oberösterreich.
EPU bieten ihre Produkte und Dienstleistungen als „All in one“-Unternehmer. Umso wichtiger sind Service, Netzwerk und Unterstützung: „Die WKO Oberösterreich bietet speziell für EPU eine Reihe von Serviceleistungen und ausgewählte Informationen zu den Themen Steuern, Recht, Betriebswirtschaft, Finanzierung/Förderungen, soziale Absicherung, interessenpolitischen Schwerpunkten aber auch digitaler Aus- und Weiterbildung wie über wise up an“, so Stingeder. Damit verfügten EPU über ein „Trampolin für die eigenen Geschäftschancen“.
„Als Impuls für Investitionen und im Sinne der Verwaltungsvereinfachung soll die Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 1.000 auf 1.500 Euro angehoben werden. Eine Erhöhung der Kleinstunternehmerregelung mit 2025 auf 85.000 Euro soll für weitere Entbürokratisierung sorgen. Darüber hinaus ist es wichtig, die Eintrittsmöglichkeit von EPU in die Arbeitslosenversicherung von 6 auf 24 Monate zu verlängern, damit EPU auch nach der intensiven Gründungsphase noch Zugang zur sozialen Absicherung haben. Weiters soll in diesem Zusammenhang die Bindungsfrist verkürzt werden, um mehr Flexibilität zu gewährleisten.“
Detailergebnisse zu den EPU-Zahlen 2022:
- In Oberösterreich sind aktuell 53.732 EPU tätig (gewerbliche Wirtschaft) – entspricht einem leichten Anstieg von 3,1 Prozent.
- Der Anteil der EPU an den aktiven Mitgliedern der Wirtschaftskammer beträgt 61,7 Prozent.
- Die Sparte Gewerbe und Handwerk stellt mit 51,4 Prozent den größten Anteil an EPU, gefolgt vom Handel mit 24,9 Prozent und Information & Consulting mit 15,4 Prozent.
- Die größte Anzahl an EPU zählen die Fachgruppen Personenberatung und Personenbetreuung gefolgt von Persönliche Dienstleister, Unternehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie und Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure sowie Direktvertrieb.

Foto: © Mario Riener Fotografie