Red Bulls verlieren Finalspiel 5 in Bozen in der dritten Overtime

Nächsten Matchpuck haben die Red Bulls am Dienstag in Salzburg 

Salzburg, 16. April 2023 | Der EC Red Bull Salzburg musste sich im fünften Playoff-Finalspiel der win2day ICE Hockey League gegen den HCB Südtirol Alperia mit 3:4 in Overtime geschlagen geben. Nachdem die Red Bulls in Bozen in regulärer Spielzeit dreimal einen Rückstand aufholten, sind sie auch besser in die Verlängerung(en) gestartet. Bozen hatte dann aber das Glück auf seiner Seite und fixierte in der 116. Minute im zweitlängsten Playoff-Spiel der Ligageschichte den entscheidenden Treffer. Die Red Bulls führen in der Best-of-Seven-Serie weiterhin mit 3:2 und haben nun am Dienstag zuhause die nächste Chance auf den Meistertitel.

Spielverlauf
Die Red Bulls (ohne Ty Loney) nahmen das Spiel sofort in die Hand und hatten mit Thomas Raffl schon in der 1. Minute eine Chance nach kurzem Gestocher. Die Salzburger fuhren immer wieder mit der Scheibe in die Offensivzone und sorgten permanent für Gefahr. Die Hausherren kamen über Konter in Salzburgs Defensivzone und zeigten früh gefährliche Schüsse aus der Distanz. In der 10. Minute verhinderte Bozens Torhüter Sam Harvey Salzburgs mögliche Führung, hielt die Schüsse von Thomas Raffl und Mario Huber aus kurzer Distanz. Dann schoss Ryan Culkin bei einer der wenigen Gelegenheiten die Hausherren aus der Distanz zur Führung (10.), Salzburgs Goalie Atte Tolvanen war ohne Sicht. Die Red Bulls drückten sofort weiter und schossen nun vermehrt, brachten die Bozener Abwehr einige Male in schwere Verlegenheit. Dann schnappte Atte Tolvanen in Unterzahl bei zwei Top-Chancen der Hausherren aus kurzer Distanz zu, Daniel Mantenuto stand dabei völlig frei vor ihm (17.). In der heißen Schlussphase ging es hin und her mit Möglichkeiten auf beiden Seiten, die Zweikämpfe waren teilweise schon am Limit des Erlaubten. Bozen führte nach dem ersten Abschnitt gegen die aktiveren Salzburger mit 1:0. 

Wieder begannen die Red Bulls mit viel Druck nach vorn, kamen nach der Pause zunächst aber nur selten in gute Schusspositionen vor der dichten Abwehr. Das Momentum wechselte dann, auch Bozen spielte lange in der Offensivzone und zwang Atte Tolvanen zu Paraden. In der 28. Minute verpasste Nicolai Meyer bei einem schnellen Pass vors Tor die Scheibe nur knapp. Und dann zog Thomas Raffl vor dem linken Bullykreis ab und hämmerte die Scheibe ins kurze Kreuzeck zum 1:1-Ausgleich (28.). Es ging weiter hin und her mit vielen hektischen Szenen, der Kampf regierte jetzt die Partie. Dennoch hatten beide Teams weiterhin Möglichkeiten. Die Red Bulls spielten mit Fortdauer wieder strukturierter, mussten die Endphase aber in Unterzahl verbringen. Es war erst die zweite Strafe im Spiel, nach 40 Minuten stand es 1:1. 

Im hochspannenden Schlussdrittel ging es so weiter. Salzburg versuchte das Spiel zu machen und vors Tor zu kommen, Bozen lauerte auf seine Chancen. Und die bekam es, bei einem Powerplay traf Dustin Gazley aus kurzer Distanz per abgefälschten Schuss (47.) und brachte die Hausherren wieder in Führung. Keine Minute später glichen die Red Bulls wieder aus, Troy Bourke nahm den Pass von Thomas Raffl und netzte aus Halbdistanz ein (47.). Weiter ging es Schlag auf Schlag, beide Teams spielten jetzt bedingungslos zum Tor. In der 53. Minute kam Matt Frattin plötzlich an der Mittellinie an die Scheibe und verwandelte nach Solo zur neuerlichen Bozener Führung. Und wieder gelang den Red Bulls der Ausgleich. 27 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit – Atte Tolvanen hatte seinen Platz längst geräumt – traf der freigespielte Benjamin Nissner aus spitzem Winkel und schoss die Red Bulls, die damit zum dritten Mal einen Rückstand aufgeholt hatten, in die Verlängerung. 

Die erste Verlängerung wurde von den Red Bulls, die jetzt immer einen Schritt schneller waren, dominiert. Fast das gesamte Spiel lief in der Salzburger Offensivzone ab, permanent prasselten Schüsse aufs Tor, wobei Sam Harvey gut hielt, die Bozener Abwehr aber oft auch nur Glück hatte, dass die Scheibe nicht reinging. Etwa beim Schuss von Dennis Robertson frei vorm Tor (74.) oder Troy Bourke mit einem Hammer aus Halbdistanz (76.). Die Hausherren hatten nur am Ende zwei Möglichkeiten, sorgten in der 77. Minute bei einem Konter aber für höchste Gefahr sowie bei einem wilden Gestocher vorm Salzburger Tor (80.).  

In der zweiten Verlängerung machten die Bozener wieder mehr fürs Spiel und hatten mit Matt Frattin, der allein vor Atte Tolvanen – das Tor war halboffen – verzog, ihre Top-Chance. Danach ging es auf und ab, die Red Bulls immer noch deutlich offensiver und richtig stark beim Backcheck, die meisten Bozener Schüsse blieben in der Defensive hängen. Aber vor beiden Toren kam es nun abwechselnd zu brandgefährlichen Aktionen, die jederzeit zum entscheidenden Tor hätten führen können. Das wurde aber auf die dritte Verlängerung vertagt und da traf Bozen in der 116. Minute zum alles entscheidenden Tor. Matt Frattin verwertete nach einem 2-auf-1-Konter und hält die Italiener damit in der Finalserie, die am Dienstag in Salzburg (19:30 Uhr) mit dem sechsten Spiel fortgesetzt wird. 

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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