Liebstattsonntag bezeichnet in Oberösterreich den vierten Sonntag der Quadragesima (Fastenzeit), Laetare.
1641 bestätigte der damals für Gmunden zuständige Passauer Bischof Leopold Wilhelm von Österreich die Corpus-Christi-Bruderschaft und gestattete ihr, am 4. Fastensonntag die Armen der Stadt zum gemeinsamen Mahl einzuladen und dabei das Gelöbnis der Glaubenstreue und der brüderlichen Liebe, das „Liabb’státt’n“ (‚Liebe bestätigen‘).
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Brauch gewandelt. An die Stelle von Armenspeisungen traten Lebkuchenherzen, die als Dank für erhaltene Liebe verschenkt werden. Ledige Burschen taten ihren Angebeteten mit einem Liebstattherz ihren Willen zur Verlobung kund.
Der Liebstattsonntag ist ein typisch oberösterreichischer Brauch zwischen Salzkammergut, Traunviertel und Mühlviertel. Neben den Gemeinden rund um den Traunsee werden auch in Bad Goisern, Hallstatt, Vorchdorf, Bachmanning, Krenglbach, Bad Schallerbach, Laakirchen, Asten, Grein, Gallneukirchen, Alberndorf, Katsdorf, Schwertberg, Pfarrkirchen im Mühlkreis und Windhaag bei Perg Lebkuchenherzen gebacken, verziert und verschenkt/verkauft. Typischer Spruch ist „Gegen jede Art von Schmerz hilft ein echtes Liebstattherz.“
Im März 2014 nahm die Österreichische UNESCO-Kommission den Liebstattsonntag in Gmunden in das Verzeichnis des nationalen immateriellen Kulturerbes in Österreich auf, in der Sparte Gesellschaftliche Praktiken, Rituale und Feste.[1] Zweck dieser Ausweisung ist ein verbindlicher Schutz als lebendige Kulturtradition. Dort wird der Brauch besonders von den beiden örtlichen Trachtenvereinen, der Goldhauben- und der Kopftuchgruppe gepflegt.
Liebstattsonntag “Immaterielles Kulturerbe” in Gmunden, 19. März 2023
Gegen jede Art von Schmerz hilft ein echtes LIEBSTATTHERZ – darum war dies auch in Gmunden, vor Jahrhunderten erfunden.
Im Jahre 1641 begründete der damals für Gmunden zuständige Passauer Bischof einen ganz eigenen Brauch für die Kurstadt am Traunsee. Er beauftragte den Stadtpfarrer, jeweils am vierten Fastensonntag die Armen der Stadt zum gemeinsamen Mahl einzuladen und selbst aufzutragen. Historisch gesehen handelte es sich um die Bestätigung der sogenannten „Corpus Christi Bruderschaft“. Mitglieder dieser Bruderschaft waren vermögende und einflussreiche Bürger, die den Armen auf diese Weise ihre Liebe abstatteten. Davon bekam der Mittfastensonntag seinen schönen Namen.
Dieser Brauch hat sich in gewandelter Form bis heute erhalten.
Die Geschäfte der Innenstadt haben am Sonntag geöffnet und freuen sich über einen Besuch!
Der Liebstatt Sonntag ist eine wunderbare Gelegenheit, für all die empfangenen Liebesdienste einmal Danke zu sagen.
Das Herz, das man dabei weiterschenkt, möge an diesem Liebstattsonntag wieder viel Freude bringen.
Gelebtes Brauchtum in Bad Goisern
Die Goldhauben- und Kopftuchgruppe, sowie der Heimatverein Bad Goisern am Hallstättersee freuen sich auf dein Kommen.
2023 erwartet dich wieder ein buntes Programm mit viel Musik, Mundartgedichten und vieles mehr.
Folgende Gruppen kannst du 2023 erleben:
- Ensemble Bürgermusik
- Volkstanzgruppe Digi Mittelschule II
- Goiserer Nachswuchsgeiger
- Ali & Berni
- Kinder der 4. Volksschule
- Lesung
- Spielmusik Digi Mittelschule II
- Singschule Landesmusikschule
- Jugendorchester der Landesmusikschule
- Bettina & Marianne
Werkstücke – Schau mit Verkauf der Welterbe Mittelschule I
Durch das Programm führt Peter Gillesberger
Festsaal Bad Goisern, Obere Marktstraße 11, 4822 Bad Goisern am Hallstättersee, 15 Uhr

Bad Ischl
Auch in Bad Ischl werden heute ab 9:30 Uhr vor der Stadtpfarrkirche die beliebten Liebstattherzen verkauft.
Heute am vierten Sonntag der Fastenzeit steht in vielen Orten im Salzkammergut, besonders an diesem Tag, die Liebe an erster Stelle.
Der Brauch „Liebe abstatten“ (in diesem Sinne) entstand 1641 in Gmunden als Bischof Leopold Wilhelm von Österreich am vierten Fastensonntag alle Armen der Stadt zu einem gemeinsamen Mahl lud. Er war Mitglieder der “Corpus Christi Bruderschaft”, eine Gemeinschaft von vermögenden und einflussreichen Bürgern, die den Armen auf diese Weise ihre „Lieb abstatteten“. So bekam der „Mittfast-Sonntag“ seinen schönen Namen.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der Brauch gewandelt. An Stelle von Armenspeisungen traten Lebkuchenherzen, die die Burschen ihren Angebeteten überreichten um ihren „Willen zur Verlobung“ kund zu tun.
Inzwischen obliegt das Verschenken von bunt verzierten Lebkuchenherzen mit „Liebessprüchen“ nicht mehr nur „verlobungswütigen Herren“, sondern allen, die einem geliebten Menschen „ihre Liebe abstatten“ möchten. Als Zeichen ihrer Zuneigung, Liebe oder Freundschaft verschenkt man somit ein kunstvoll geschmücktes Lebkuchenherz. Auch die Alten, Kranken und Einsamen werden an diesem Tag beschenkt! Unter dem Motto: „Gegen jede Art von Schmerz hilft ein echtes Liebstattherz“. Für alle, die kein Händchen fürs Backen haben, greifen die ansässigen Konditoreien oder Vereine mit fertig verschönerten Lebkuchenherzen unter die Arme.
Es ist in unserer nüchternen Zeit erfreulich, dass ein so liebenswerter Brauch große Zustimmung findet.