Vor den Vorhang: Armin Kefer und Bernhard Wagner sind Salz-TV Unternehmer der Woche

Salz-TV setzt die Serie mit dem Titel “UnternehmerIn der Woche” fort. Viele Personen kennen zwar die Betriebe, die von den Persönlichkeiten geführt werden, aber nicht unbedingt Näheres zu ihrem Werdegang und zu ihren Meinungen.

Heute stehen Armin Kefer und Bernhard Wagner von kefer | wagner Architektur ZT GmbH im Mittelpunkt:

Können Sie Ihre bisherigen Lebenswege kurz darstellen?

Armin:

Aufgewachsen und zur Schule gegangen in Bad Goisern und Bad Ischl habe ich 1997 am Gymnasium in Bad Ischl maturiert. Das Studium der Architektur an der Technischen Universität Wien, sowie an der RWTH Aachen absolvierte ich 2007 mit dem Erreichen der Teilnahme an der Archdiploma 2007.

Nach Mitarbeit in den Architekturbüros `pointner|pointner Architekten´ in Wien und `koup Architekten´ in Wr. Neustadt bin ich seit 2011 staatlich befugter und beeideter Ziviltechniker. 2012 zog es mich wieder zurück nach Bad Goisern, wo ich 2012 gemeinsam mit Bernhard Wagner unser Büro `kefer|wagner Architektur ZT´ gründete.

Neben meiner beruflichen Tätigkeit als Architekt bin ich heute in erster Linie stolzer Familienvater zweier Töchter.

Bernhard:

Nach Abschluss der Pflichtschuljahre in Bad Goisern absolvierte ich eine Lehre als Maurer & Zimmerer bei der Firma Scheutz in Bad Goisern und übte beide Handwerksberufe für ca. 8 Jahre aus. Nach Festigung der praktischen Fähigkeiten entschied ich mich für die Vertiefung meines theoretischen Fachwissens und besuchte von 2005 – 2008 die HTL Mödling im Fachbereich Holztechnik. Anschließend legte ich noch erfolgreich die Prüfung zum Holzbaumeister ab.

Bis zur Bürogründung mit Armin Kefer durfte ich meine bis dahin erworbenen Kenntnisse bei der Firma Brandl in Bad Ischl umsetzen bzw. ausweiten.

Als frischgebackener Vater verbringe ich die Zeit neben der Bürotätigkeit vorrangig mit meiner Familie, die Begeisterung für den Rad- und Laufsport dient mir als Ausgleich zum Arbeitsalltag.

Wie groß ist Ihr Betrieb?

K|W:

Unser Team besteht derzeit aus 7 MitarbeiterInnen.

Was sind Ihre Motivationen, Unternehmer zu werden, gewesen?

K|W:

Die Freude am Tun, am Schaffen und zugegebenermaßen auch ein klein wenig am `Sich-selbst-verwirklichen´ im Zuge kreativer und gestalterischer Prozesse. Dies in selbständiger und somit unabhängiger und weisungsfreier Arbeit zu machen erscheint uns schlichtweg logisch.

Welche Eigenschaften muss Ihrer Meinung nach ein Unternehmer haben?

K|W:

Neben der Leidenschaft zu unserem selbst gewählten kreativen Beruf tragen wir als Unternehmer auch Verantwortung. Neben der wirtschaftlichen Verantwortung gegenüber den privaten, gewerblichen oder öffentlichen AuftraggeberInnen, tragen wir vor allem eine große gestalterische und raumplanerische Verantwortung für unsere gebaute Umwelt von heute und morgen.

Dieser Mut zur Verantwortung ist neben einer ständigen Weiterentwicklung und einem permanenten Hinterfragen bzw. Reflektieren des eigenen Handelns essentiell für das Führen eines Architekturbüros im ländlichen Raum.

Was sind Ihre wichtigsten unternehmerischen Entscheidungen gewesen?

K|W:

Oftmals ist es wichtig Anfragen, welche nicht unseren Vorstellungen oder unserem architektonischen Denken entsprechen, auch einmal abzulehnen. Unsere Unabhängigkeit als Architekt und Bauherrenvertreter zu bewahren begleitet all unsere Entscheidungen. Bisher ist uns das scheinbar ganz gut gelungen.

Was kommt in Zukunft auf Ihre Branche zu? Welche Entwicklungen sehen Sie?

K|W:

Das Fachwissen über technische, rechtliche und wirtschaftlich-geschäftliche Belange im Bauwesen bildet eine unserer Kernkompetenzen als Architekturbüro. Gerade Letzteres unterliegt derzeit aber auf Grund bekannter weltumspannender Ereignisse einer sehr schwer zu beurteilenden und kaum vorhersagbaren Dynamik. Bauen ist heute so teuer wie noch nie. Leistbares Bauen sollte wieder möglich sein. Dennoch sehen wir es als unsere gesellschaftliche Verpflichtung an, Bauen zukünftig nachhaltiger und somit umweltverträglicher zu gestalten.

Was soll der Staat an Rahmenbedingungen verändern?

K|W:

Unser Grund und Boden ist kein unerschöpfliches Gut.

  • In Oberösterreich wird täglich 2 Mal die Fläche des Linzer Hauptplatzes verbaut und somit versiegelt.
  • Jedem Oberösterreicher, jeder Oberösterreicherin stehen 1,7m2 Verkaufsfläche zur Verfügung. Das ist ein europaweiter Negativrekord in Sachen Bodenversiegelung.
  • Oberösterreich verfügt über so viel Baulandreserve, dass man 700.000 Einfamilienhäuser darauf errichten könnte.

Zersiedelung & Flächenfraß stellen also ein riesiges nicht mehr weg zu diskutierendes Problem (auch bei uns im Salzkammergut) dar. Solange Bauen auf der grünen Wiese günstiger und rechtlich oft auch einfacher ist als Bauen im Bestand, wird sich die Situation auch weiterhin zunehmend verschärfen.

Hier muss die Politik raumordnerische Rahmenbedingungen schaffen, welche schnellstmöglich Wirkung zeigen. So sollte man die Revitalisierung bzw. Wiederbelebung bestehender Leerstände, den Zu- oder Ausbau von Bestandsobjekten oder das Verdichten bestehender Kernstrukturen durch gezielte Maßnahmen attraktivieren.  

©Kefer/Wagner

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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