Nachhaltigkeit in die Geschäftsprozesse integrieren. Optimismus für Frühaufsteher: Netzwerk Werbung lud zum Denkfrühstück „Nachhaltigkeit“

Das Denkfrühstück der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation ist als Inspirationsstunde in lockerer Atmosphäre konzipiert. Dass es bei der jüngsten Veranstaltung auch zu einem durchaus optimistischen Weckruf wurde, dafür sorgte das Thema. Als Expertin konnte Roswitha Reisinger gewonnen werden, die sich der Nachhaltigkeit seit Jahren buchstäblich verschrieben hat. Die geschäftsführende Gesellschafterin des Lebensart Verlags und Herausgeberin des Magazins „Businessart“ spannte einen weiten Bogen von der Begriffsherkunft über rechtliche Aspekte, die Verantwortung der Kommunikationswirtschaft und mögliche praktische Ansatzpunkte bis hin zu den Gefahren von Greenwashing. Über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten das Live-Format vor Ort im Lentos Kunstmuseum oder online und sorgten im Anschluss für eine rege Diskussion.

„Erklärtes Ziel des Denkfrühstücks ist es, gemeinsam einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Mit dem heutigen Thema und unserer Vortragenden sind wird dafür bestens aufgestellt“, betonte Christoph Schumacher, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der WKO Oberösterreich eingangs. „Die entscheidende Frage für die Kommunikations- und Medienwirtschaft lautet: Wie können wir Nachhaltigkeit in unsere eigenen Geschäftsprozesse integrieren und dadurch Glaubwürdigkeit in der Arbeit für unsere Kunden gewinnen?“

Eine Annäherung in 22 Minuten
Roswitha Reisinger gab darauf fundierte Antworten und lieferte zahlreiche praxisorientierte Lösungsansätze. Zu Beginn betonte sie, dass „Nachhaltigkeit“ für die Vielzahl an Bedeutungen des Begriffs schlecht gewählt sei. „Ich spreche daher lieber von einem guten Leben für alle“, hielt die Expertin fest. Danach folgte eine spannende Annäherung an ein Megathema, das die Branche auf Jahrzehnte beschäftigen wird. Auf der einen Seite bestimmen wesentliche EU-Richtlinien wie die Taxonomie-Verordnung, das Lieferkettengesetz, die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen oder das Barrierefreiheits-Gesetz den rechtlichen Rahmen. „Auf der anderen Seite braucht es aber auch Entschlossenheit, zielgerichtete Denkarbeit und Kreativität, um den Begriff mit Leben zu erfüllen“, unterstrich Roswitha Reisinger.

Agenturen als Sparringpartner
Wie ist mein Umgang mit freien Mitarbeitern oder Praktikanten? Ist meine Website barrierefrei? Wie groß ist mein CO2-Fußabdruck? Wie kann ich PR-Sprechblasen oder Greenwashing-Fallen vermeiden? Wie kann ich Veränderungen zum Besseren vorantreiben? „Ich nehme mir vom heutigen Denkfrühstück eine zentrale Aussage von Roswitha Reisinger mit: Die Änderung zur Nachhaltigkeit muss im Kerngeschäft verankert werden“, resümierte Christoph Schumacher. „Eine Agentur sollte sich daher als Sparring-Partner verstehen. Dafür braucht es aber zuerst eine ernsthafte inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Dieses Fundament stärkt die Glaubwürdigkeit und macht Nachhaltigkeit zu einer Riesen-Chance für uns und unsere Kunden.“ Die Fachgruppe selbst hat das Thema deshalb bereits seit Jahren auf dem Radar und unterstützt ihre Mitglieder mit dem Förderprogramm Öko-Plus und einem umfangreichen Seminarprogramm. Beim Werbepreis Caesar werden 2024 erneut Arbeiten in der Kategorie „Nachhaltigkeit kommunizieren“ ausgezeichnet. Die Veranstaltung selbst wird zudem schon das zweite mal als Green Event konzipiert.

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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