Versorgungssicherheit in Zeiten der Energiewende

„Große Teile der oberösterreichischen Industrie sind energieintensiv. Die drastisch gestiegenen Energiekosten und das wachsende Risiko von Versorgungsengpässen fordern die heimische Industrie daher in besonderem Maße. Europa muss seine Energieversorgung wieder leistbar und sicher machen und die EU muss die aktuelle Krise rasch und fokussiert abwehren. Nur mit einer krisenfesten Energieversorgung und kalkulierbaren Energiekosten kann die Wirtschaft einerseits unseren Wohlstand sichern und andererseits die ambitionierten Klimaschutzziele weiterverfolgen“, ist Erich Frommwald, Obmann der Sparte Industrie der WKOÖ, überzeugt.

Auf europäischer Ebene wurden bisher keine ausreichenden Antworten gegeben. Nationale Regierungen haben daher sehr unterschiedliche Abfederungsprogramme vorgestellt. Diese stellen eine erhebliche Wettbewerbsverzerrung im europäischen Binnenmarkt dar. „Eine nachhaltige, europäische Lösung ist weiter nicht in Sicht. Auf nationaler Ebene wurden viele Maßnahmen angekündigt, aber zum Teil warten sie seit einem halben Jahr auf ihre Umsetzung“, bedauert Frommwald. Ein Beispiel dafür ist die Strompreiskompensation, die im Juni 2022 als Sofortmaßnahme angekündigt wurde und noch immer nicht umgesetzt ist. Dies stellt eine gravierende Wettbewerbsverzerrung zum Beispiel gegenüber Deutschland dar, wo zahlreiche Entlastungen wie Energiepreisdeckel sowie das Einfrieren von Netzgebühren und CO2-Steuer auf dem Niveau von 2022 rasch und konsequent umgesetzt wurden.

„Die gute Nachricht ist: die Industrie ist ein maßgeblicher Teil der Lösung und setzt selbst wichtige Schritte zur Reduktion des Energieeinsatzes und zur Dekarbonisierung ihrer Prozesse. Die UPM-Kymmene Austria GmbH und die  Laakirchen Papier AG sind Beispiele für hoch innovative Unternehmen, die auf dem Weg zur Dekarbonisierung ihrer Prozesse schon weit fortgeschritten sind“, sagt der Spartenobmann.

Foto: Kirchdorfer Zementwerk

Über den Autor

Dr. Rainer Hilbrand
Medieninhaber u. Geschäftsführer

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